Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Visionoir: The Waving Flame Of Oblivion (Review)

Artist:

Visionoir

Visionoir: The Waving Flame Of Oblivion
Album:

The Waving Flame Of Oblivion

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 50:55
Erschienen: 02.03.2018
Website: [Link]

Alessandro Sicure ist der alleinige Strippenzieher von VISIONOIR und spielte einzig die Gitarre für dieses Album nicht ein; dies übernahm sein ehemaliger Bandkollege von Blind Mirror, Mattia Pascolini, mit deren Sound das Projekt nur noch am Rande etwas zu tun hat. In mehreren Songs verarbeitet der Künstler Gedicht-Aufnahmen aus fremder Feder: in 'The Hollow Men' das gleichnamige von T.S. Eliot, Ezra Pounds "Hugh Selwyn Mauberley [Part II]" in 'he Discouraging Doctrine of Chances', Antonin Artauds "Aliènation et Magie Noir" in 'Electro-Choc' und Dylan Thomas' "The Lament" für 'A Few More Steps'.

Über dieses anachronistischen Samples hinaus gestaltet sich das Treiben arg synthetisch, so wie man es von einem Solo-Projekt im Spannungsfeld Progressive Rock bis Metal - denn nichts weniger ist VISIONOIR - oft zu Recht erwartet. Auch wenn Sicure Wert auf kompakte Kompositionen legt und sein zweifellos vorhandenes Können als Multi-Instrumentalist in den Dienst des klassischen Songs stellen möchte, kitzelt "The Waving Flame Of Oblivion" keinen emotionalen Nerv.

Kurzum, die Scheibe ist nett anzuhören, teils liebevoll arrangiert und mit sinnigen Gitarrenleads ausgestattet, teils schlicht überambitioniert, etwa wenn das Keyboard ungebührlich präsent im Vordergrund dudelt, als würde sich der Schöpfer in irgendwelchen Fingerübungen ergehen. Die besten Momente verzeichnet das Album dann, wenn Sicure wie ein Filmsoundtrack-Komponist gedacht hat (unterstellen wir jetzt einfach mal); dann kommt dezentes Kino-Flair auf, und tatsächlich könnte man sich diese Art von Musik eingedenk ihres unterkühlten Sounds am ehesten in einem futuristischen Leinwand-Streifen vorstellen.

FAZIT: Dass "The Waving Flame Of Oblivion" in einem durchaus ungewöhnlich langen Zeitraum von fünf Jahren entstanden ist, hört man dem Longplayer deutlich an. Alessandro Sicure ist ein solider Musiker an mehreren Instrumenten, kann grundlegend Songs schreiben und düstere Stimmung damit erzeugen, doch wie so oft im Falle musikalischer Einzelkämpfer hapert es an Feeling und Umsicht. Die dezent proggigen Rock- bis Metal-Tracks des Albums genügen handwerklichen Standards, lassen aber kalt und sausen haltlos in ein Ohr rein, aus dem anderen wieder raus.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2308x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Distant Karma
  • The Hollow Men
  • 7even
  • The Discouraging Doctrine of Chances
  • Shadowplay
  • Electro-Choc
  • Coldwaves
  • A Few More Steps
  • Godspeed Radio Galaxy

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!