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Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand: Wish I Weren't Here (Review)
Artist: | Der Blutharsch And The Infinite Church Of The Leading Hand |
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Album: | Wish I Weren't Here |
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Medium: | CD/MC/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock / Doom |
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Label: | WKN | |
Spieldauer: | 40:41 | |
Erschienen: | 01.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Albin Sunlight Julius ist spätestens seit seiner Läuterung vom vermutlich zu Unrecht als politisch fragwürdig umstrittenen Martial-Industrial-Vorreiter zum Hippie-Blumenkind ein Phänomen in Sachen Kreativität, denn was der Österreicher über die Jahre hin mit seinen verschiedenen Musikerkollektiven an Material angehäuft hat, geht nicht nur auf keine sprichwörtliche Kuhhaut, sondern weist auch trotz sehr kurzer Abstände zwischen Veröffentlichungen eine durchweg hohe Qualität auf. Sein neustes Erzeugnis unter dem Banner DER BLUTHARSCH & TICOTLH führt diese erfreuliche Tradition fort, und erstaunlicherweise tun die Beteiligten einen Teufel, sich im Vergleich zu den Vorgängern von "Wish I Weren‘t Here" zu wiederholen.
Stattdessen zeigt sich das Ensemble nach längerer Zeit wieder von einer ungewohnt düsteren Seite. Seine neuen Songs stehen anscheinend m Zeichen der Abscheu den vorherrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen gegenüber, drücken Wut und Unzufriedenheit in Hinblick auf das Wesen des Menschen aus, so wie es sich im Augenblick weltweit in Worten und Taten entfaltet. Das vertraute BLUTHARSCH-Hörfeeling stellt sich sofort im eröffnenden 'evil' ein und bleibt auch während des textlich unzweideutigen Titelstücks (im Übrigen eine charmante Verbeugung vor Pink Floyd als mittlerweile einem der maßgebliche Inspirationsgeber für das Kollektiv) und im trotzigen 'just because I can' bestehen, aber …
… die Gesamtatmosphäre von "Wish I Weren‘t Here" ist eine andere als sonst: düsterer. Im Laufe der krautigen Gitarren-Freakouts, zu denen sich die Protagonisten immer wieder die Zügel schießen lassen, geht die Sonne derzeit häufiger unter als auf, wobei DER BLUTHARSCH nie völlig in der Hoffnungslosigkeit versinken. Der charakteristische Synthesizer-Einsatz, der das Projekt seit je individuell erkennbar macht, trägt nach wie vor zu einem grundsätzlich warmen Sound bei, derweil das größtenteils schleppende Tempo eher Kraft spendet, statt zu erdrücken. Auch und gerade Doom-Metal-Fans dürften aber trotzdem ihre helle (oder dunkle) Freude an der Scheibe haben.
FAZIT: Mit "Wish I Weren‘t Here" legen DER BLUTHARSCH & TICOTLH noch ein durchweg interessantes Stück Heavy Psych Rock vor. Albin Julius und Co. begehen 2019 einen Spagat zwischen ungebrochener Freude an der Musik und offenen Bekenntnissen zur Sorge um den Zustand ihrer Mitmenschen - ein souveränes Kunststück, das sich ungeachtet seiner relativen inhaltlichen Realitätsnähe auch als solches begreifen lässt. Wenn dem Künstler schließlich eines fernliegt, dann wohl klugscheißerische Predigten. Ach, um im Mai 2019 steht bereits eine weitere Veröffentlichung an: "Final Planet 666" …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- evil
- wish I weren`t here
- all one
- make me see the light
- just because I can
- my soul rests free
- forgotten
- he is here
- o lord
- The Cosmic Trigger (2013) - 8/15 Punkten
- Joyride (2015) - 11/15 Punkten
- What Makes Us Prey (2018) - 12/15 Punkten
- Wish I Weren't Here (2019) - 11/15 Punkten
- The Cosmic Trigger: Retriggered (2019) - 11/15 Punkten
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