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Giuda: E.V.A. (Review)
Artist: | Giuda |
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Album: | E.V.A. |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Space Rock / Power Pop |
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Label: | Rise Above | |
Spieldauer: | 33:15 | |
Erschienen: | 05.04.2019 | |
Website: | - |
Wenn sich Rise-Above-Chef Lee an der dichtbesiedelten Vintage-Szene am Stiefel vergreift, die viele Bands und nur wenig Zwingendes zu bieten hat, muss der ausgesuchte Act etwas Besonderes sein, und das sind GIUDA tatsächlich. Dabei passen die Italiener trotzdem genau ins Beuteschema des Labels, bereichern es aber gleichzeitig auch um eine weitere (natürlich classic-rockige) Facette.
GIUDA sind seit rund einer Dekade aktiv. Die Vorgängerband Taxi soll noch stark vom Punk der späten 1970er beeinflusst gewesen sein, und gewisse "Überreste" solcher Inspirationen lassen sich auch im aktuellen Schaffen der beiden Köpfe Tenda (v) und Lorenzo (g) erkennen. Ansonsten betreibt die Gruppe quasi Weltraum-Eskapismus, sieht also traditionsgemäß überlebensgroß in Szene gesetzten Hardrock als Angebot zur Flucht vor der Wirklichkeit.
Wer hier nicht an die britische Space-Rock-Bewegung denkt, hat keinen Plan von Musikgeschichte, doch GIUDA aufs Nachahmen zu beschränken wäre falsch. "E.V.A." - der Titel steht für das Wortspiel "Extravehicular Activity" (eigentlich "extracurricular", sozusagen "außerschulisch" oder "-planmäßig") - folgt auf das in kleiner Auflage erschienene Debüt "Racey Roller", nach dem sich die Mitglieder der Musik auf Vollzeit verschrieben haben, und bietet deutlich mehr als Hawkwind-Hommagen der Marke 'Interplanetary Craft'.
GIUDA verschränken die klassische Fantasy-Ästhetik ihrer europäischen Vorbilder mit amerikanischen Einflüssen, die von altem Power Pop (der Opener 'Overdrive' erinnert frech an Cheap Trick) bis zu Gary Glitters Glam-Kram (höre den Disco-verdächtigen Abschluss 'Junk') reichen dürfen. Gemein ist dabei allen Stück ein erhöhtes Hit-Potenzial, denn wenn das federführende Duo eines kann, dann Ohrwurm-Refrains schreiben, die sich nach zweimaligem Hören mitsingen lassen.
Zu den weiteren Höhepunkten gehören das T.-Rex-artige Doppel aus 'No Place To Hide' und 'Cosmic Love' sowie die The-Who-Verbeugung 'You've Got The Power'. Mit diesen zehn Nummern bestätigen GIUDA, das bislang bestgehütete Geheimnis ihrer Heimat gewesen zu sein. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass sie größer herauskommen!
FAZIT: Ein Album, zehn Volltreffer-Songs zwischen kunstvollem Pop, Garagenlärm und leichtgewichtigem Metall - bei der richtigen Vermarktung müssten GIUDA eigentlich voll durchstarten. Zeitlos ist "E.V.A." aber so oder so.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Overdrive
- Space Walk
- Interplanetary Craft
- No Place To Hide
- Space Go
- You've Got The Power
- Cosmic Love
- I've Had En
- Junk
- E.V.A. (2019) - 12/15 Punkten
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