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Horrified: Sentinel (Review)
Artist: | Horrified |
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Album: | Sentinel |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Testimony / Soulfood | |
Spieldauer: | 30:51 | |
Erschienen: | 13.12.2019 | |
Website: | [Link] |
Bandname und Artwork schreien nach der zigsten Veröffentlichung aus dem Bereich Death Metal der alten Schule, doch HORRIFIED sind nur insoweit traditionell aufgestellt, als sie jener Linie folgen, die allen älteren Musikersemestern voran der selige Chuck Schuldiner vorgegeben hat. Die Briten nehmen sich selbst als progressive Genre-Combo wahr und liegen damit goldrichtig.
Parallel zu ihrem Marsch in Deaths Fußstapfen liebäugeln die vier Mitglieder auch mit jener Lesart des Stils, die Mitte der 1990er in Skandinavien etabliert wurde. HORRIFIED hoppeln nämlich auch gern und oft thrashig melodisch durch den Genre-Garten wie die frühen Dark Tranquillity oder Eucharist, bloß eben mit einem Hang zu noch plakativer verspielten Songarrangements als die Schweden während ihrer Sturm-und-Drang-Phase.
Speziell an Bassist Lee Anderson scheint ein Solovirtuose verlorengegangen zu sein, aber keiner der Musiker frickelt nur um seiner selbst willen vor sich hin. Vielmehr bringen sie mit ihren sportlichen Leistungsbeweisen in der Regel eng verzahnte Melodiegespinste zu Werke, deren Nachvollziehen gerade unterm Kopfhörer große Freude bereitet. Mindestens eine dieser Tonfolgen oder - mehr noch - dieses oder jenes Riff in den sechs Songs der Platte garantieren zudem, dass man sich längerfristig sowohl an das Material als auch dessen Erzeuger erinnert.
Für sich genommen weisen HORRIFIED keinen ausgeprägt individuellen Charakter auf, doch der Stil, den sie fahren, ist so schön wie selten, weshalb sie zumindest von diesem Schreiber einen kleinen Sympathiebonus erhalten. Das schmucke Artwork von Tchornobog- und Gatecreeper-Zuarbeiter Adam Burke dürfte auf den Sleeves der streng limitierten Vinyl-Version (in Gelb, "Black Swirl" und normal Schwarz) einiges hermachen. Übrigens gibt es selbst vom CD-Digipak lediglich 300 handnummerierte Exemplare - "a labour of love", so nennt der Brite das.
FAZIT: HORRIFIEDs "Sentinel" vorangegangene LP "Allure of the Fallen" deutete bereits an, dass im Prog Death der klassischen Sorte auf Dauer mit der Gruppe zu rechnen sein würde. Momentan überzeugt sie immer noch nicht hundertprozentig als zwingende Bereicherung auf der "Vorsprung durch Technik"-Schiene, doch vielleicht steht nach dieser Platte sogar eine Umorientierung hin zu stärker songorientierter Liedschreibe zur Diskussion. Bis dahin reicht es für einen knapp mehr als 30 Minuten dauernden Mini-LP-Kracher aus der zweiten Reihe.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Pessimist
- Awaiting Restitution
- Crestfallen
- Celestial Tears
- Forgotten Thrones
- The Perceiver
- Sentinel (2019) - 12/15 Punkten
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