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Ivan & The Parazol: Exotic Post Traumatic (Review)
Artist: | Ivan & The Parazol |
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Album: | Exotic Post Traumatic |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Alternative Rock |
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Label: | Butler / H'Art | |
Spieldauer: | 33:58 | |
Erschienen: | 08.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Wer IVAN & THE PARAZOL bereits kennt, darf sich darauf einstellen, dass die Ungarn für ihr viertes Album nichts an der stilistischen Zusammensetzung geändert haben, die sie seit je auszeichnet. Auch auf "Exotic Post Traumatic" versöhnen sich nämlich glamouröser Chart-Poprock wie aus den 1970ern und ungleich weniger kommerzieller, oft "garagig" scheppernder Psychedelic-Stoff, dessen Wurzeln noch weiter in der Zeit zurückreichen, zu einem kurzweiligen Ganzen. Die Herkunft der Musiker hört man der Scheibe ebenfalls wieder an, wobei einschlägige Ethno-, World-Music- oder Balkan-Beat-Klischees dankenswerterweise außen vor bleiben.
Das Quartett ist erwiesenermaßen ein Live-Spektakel, das sich u.a. bereits im Vorprogramm von niemand geringerem als Deep Purple bewährt hat, und schaffte es diesmal gemeinsam mit Star-Knöpfedreher Wil Anspach (Muse, Red Hot Chili Peppers), seine Bühnenenergie im Ambiente eines Studios einzufangen. Die aktuelle Produktion genügt aber selbst den Ansprüchen des Hörer-Mainstreams, den die Budapester in ihrer Heimat bereits für sich eingenommen haben, doch "Exotic Post Traumatic", von dessen zehn Songs jeweils fünf "exotisch" und "post-traumatisch" sein sollen, ist natürlich keineswegs Konsens-Geplätscher.
Dennoch haben IVAN & THE PARAZOL vermutlich noch nie so viele Hooks, die prinzipiell ganze Fußballstadien mobilisieren könnten, auf eine Platte gepresst. Das gilt sowohl für die Auskopplung ‘Is That’, eine beschwingte Betrachtung von zwischenmenschlicher Liebe und ihren Auslösern nach geradlinigem Songmuster, unter dessen Oberfläche allerdings einmal mehr außerordentlicher Spielwitz durchschimmert, als auch auf das krachende 'Serial Killer' bezogen, in dem die Combo mit Kyiki von Crystal Fighters zusammengearbeitet hat.
Dergleichen Duette oder sonstige Gast-Gimmicks braucht der Haufen aber im Grunde gar nicht. Ungeachtet des konzeptionellen Dualismus entsteht beim Hören des Materials ein ganzheitlicher Eindruck, und falls die Mitglieder tatsächlich nachdenklicher geworden sind, nachdem sie sich mit ernsten Privatangelegenheiten auseinandersetzen mussten, spiegelt sich dies nicht etwa in heruntergezogenen Mundwinkeln wider; die zweite Single 'Changin’' allein negiert dies mit ihrem unwiderstehlichen Groove. Sie ist ein Feuerwerk aus Funken sprühenden Riffs und zugleich Frontmann Ivan Vitaris’ Sternstunde, da er hier nahezu alle Register seiner facettenreichen Stimme ziehen darf.
FAZIT: Falls IVAN & THE PARAZOL mit ihrem vierten Langspieler nicht international als neue T-Rex gefeiert werden, kann es im Musikbusiness wirklich nicht mehr mit rechten Dingen zugehen. "Exotic Post Traumatic" ist nämlich ein zeitgemäß drückender Traum aus Sixties-Melodien und Seventies-Riffs mit einem unwiderstehlich eigenwilligen Hauch, wie ihn wohl nur osteuropäische Bands verbreiten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nr. 1003
- I can't recall
- What i've been through
- Changin'
- Is that
- Lonely sunday
- Serial Killer
- When I was 17
- Orchid
- Pink ecstacy
- Exotic Post Traumatic (2019) - 11/15 Punkten
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