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Lustfinger: Es gibt nichts zu bereuen (Review)
Artist: | Lustfinger |
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Album: | Es gibt nichts zu bereuen |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punk |
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Label: | Rotz + Wasser / H'Art | |
Spieldauer: | 39:57 | |
Erschienen: | 12.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Als alterfahrene Punk-Kapelle lassen sich LUSTFINGER den Spaß, den sie seit fast 30 (!) Jahren mit Unterbrechungen am Musikmachen haben, nicht verderben. In diesem Sinn sind Titel wie jener ihres aktuellen Albums oder des den Reigen eröffnenden ' Wir feiern unseren Untergang' zu verstehen, während musikalisch (zum Glück) weiterhin mit reinem Genre-Wasser gekocht wird.
Deutschpunk der alten Schule steht also nach wie vor auf dem Programm der Bayern, doch Gründer Tom "Doc" Fock, der als einziges Mitglied der Originalbesetzung übrig geblieben ist, widmet sich in seinen Texten in bester Szene-Manier mehr oder weniger aktuellen Themen, etwa den Eigenheiten des nie aussterbenden Spießbürgertums in den letzten Jahren, so wie er es in 'Bumsilaki' selbst als hedonistischer Griechenland-Tourist verkörpert, oder in Form von 'Dafür dagegen', einer Kritik an den Wendehälsen sowohl im privaten Alltag als auch auf der Politbühne.
Dem gegenüber stehen allerdings auch einige Nichtigkeiten und drei Beziehungskisten zu viel, namentlich 'Niemals vergessen', 'Vergeben vergessen' und 'Lass mich los' die inhaltlich und musikalisch ein bisschen arg plump ausgefallen sind. Gemeinsam mit den selbstreferenziellen Unfauffälligkeiten 'Es gibt nichts zu bereuen' und 'Unser Weg' senken jene Tracks die Gesamtqualität des Materials erheblich.
Für die elfte Scheibe einer Halblegende, die im Laufe der Jahre mit so ziemlich allem auf Tournee war, was im internationalen Drei-Akkord-Betrieb Rang und Namen hatte, ist das viel zu wenig; andererseits sagen LUSTFINGER auch nicht, dass sie die Weisheit neuerdings mit den Löffeln gefressen haben, und da die Songs der Platte ohne Ausnahme zumindest durchschnittichen Anforderungen entsprechen, die man in diesem Bereich gemeinhin stellt, geht das Ganze schon irgendwie in Ordnung.
FAZIT: Mit ihrer Scheißegal-Einstellung - vom Stil ganz zu schweigen, der auf "Es gibt nichts zu bereuen" souverän durchgezogen wird - wirken LUSTFINGER dieser Tage wie aus der Zeit gefallen, doch als im besten Sinn hängengebliebener Punk-Anhänger kann man zweifellos eine Menge Spaß mit dem Album haben. Sympathisch zudem, dass die Veteranen gar nicht erst so tun, als ob sie irgendwelche höheren Ansprüche hätten. Die Freude am Musikmachen selbst steht im Vordergrund, wobei Frontmann "Doc" ruhig mehr pfiffige Lyrics, zu denen er ja durchaus imstande ist, hätte schreiben können.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wir feiern unsern Untergang
- Bumsilaki
- Dafür Dagegen
- Es gibt nichts zu bereuen
- Niemals vergessen
- Gegen die Schwerkraft
- Unser Weg
- Bier
- Damenklo
- Wir sehen uns
- Mofa fahren
- Vergeben Vergessen
- Lass mich los
- Es gibt nichts zu bereuen (2019) - 8/15 Punkten
- LustfingeR (2022) - 8/15 Punkten
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