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Nyos: Now. (Review)
Artist: | Nyos |
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Album: | Now. |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 42:46 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Vor 20 Jahren hätte man im Zusammenhang mit einem Duo, das aus einem Schlagzeuger und einem Gitarristen besteht, nicht eigens erwähnen müssen, dass das Projekt alle musikalischen Schablonen und Formelsammlungen in die Tonne geworfen hat, denn solche Konstellationen waren bis auf eine Handvoll von Ausnahmen nicht allzu weit verbreitet. Heute ist das im Sog des Erfolgs von Death From Above und natürlich White Stripes anders, aber NYOS erweisen sich, sollte dieses vierte Album der finnische-britischen Freundschaft den Erstkontakt des Hörers mit Tom Brooke und Tuomas Kainulainen markieren - in der Tat als die etwas andere Zweimann-Armee.
Gleichwohl, Rock ist das Ganze immer noch, und die DIY-Attitüde, mit der NYOS seit Beginn ihrer Karriere mit "Vlatva" (2014) zu werke gehen, ist beim Hören von "Now." jederzeit spürbar, obwohl mit Mandy Parnell (Aphex Twin etc.) eine stylische Producer-Adresse fürs Mastering angesteuert wurde. Brooke und Kainulainen setzen jedoch in einem rein instrumentalen Rahmen auf mit Loopern überlagerte Aufnahmespuren, die einen improvisatorischen Ansatz begünstigen, falls dieser nicht sowieso der Leitlinie des Duos entspricht.
Es ist, als würden sich ausgehend von einer spontanen Idee oder nur einem Gitarreneffekt ausgehend Klanggebirge auftun, an denen man als Empfänger vorbeirast, doch zum Glück wiederholen sich die Eindrücke so lang, dass sie sich verinnerlichen lassen. Die zumeist kompakt arrangierten Songs werden mit fortlaufender Spielzeit opulenter, doch das nimmt dem Album nichts von seiner Unmittelbarkeit. Die Einflüsse der Protagonisten - neben Koffein, wie sie selbst sagen - sind dabei rasch gefunden, vor allem im klassischen Math und Noise Rock von Gruppen wie Botch oder den frühen Helmet.
Die vielen Klangebenen laden zum Kopfhörereinsatz ein, nachdem man "Now." aufgelegt hat. Ein Stück wie 'High Five' zehrt von seinen im Sinne der übergeordneten Dramatik stimmig aufgelösten Dissonanzen, wohingegen die aberwitzigen Effekte allein, die der Klampfer während 'Zebracazebra' auffährt, als Substanz ausreichen, um dem Ergebnis das Prädikat "hörenswert" zu verleihen.
FAZIT: "Now." ist zu gleichen Teilen ein ambitioniertes Kunstprodukt zweier Soundforscher bzw. Looping-Fans und eine geradlinige Krachrock-Platte, die keines Gesangs bedarf, um von Anfang bis Ende aussagekräftig zu bleiben … und sei das "Gesagte" auch noch so abstrakt. Auch und gerade ein Tipp für Fans von Ostinato übrigens.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Urgence
- High Five
- L.W.P.
- Zebracazebra
- Tiglio
- Mutante
- Death Star
- Aveiro
- Now. (2019) - 10/15 Punkten
- Waterfall Cave Fantasy, Forever (2023) - 10/15 Punkten
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