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Pulver: Kings Under the Sand (Review)
Artist: | Pulver |
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Album: | Kings Under the Sand |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Gates Of Hell / Soulfood | |
Spieldauer: | 36:18 | |
Erschienen: | 10.05.2019 | |
Website: | [Link] |
Die "Powerslave"-Ästhetik des Covers des ersten PULVER-Longplayers kommt nicht von ungefähr, denn die Aschaffenburger orientieren sich zumindest grundlegend am klassischen Metal der frühen 1980er und dabei vor allem der europäischen Lesart dieses Stils. Die Band wirkt aber im Vergleich mit ihren vielen überdrehten und vor allem skandinavischen Zeitgenossen, die in den letzten Jahren emporgekommen sind, irgendwie typisch deutsch - ein bisschen behäbig, ungelenk und letztlich auch weniger auf Superlative (Stichwort Heulbojen-Gesang) bedacht.
Bereits 'Phantom Hawk', der einleitende Song übers Bandmaskottchen, der im Übrigen das Hauptriff von Dios 'Stand Up And Shout' variiert, stellt Frontmann Dave Fröhlich als knorrigen Shouter vor, der er bei Udo Dirkschneider, Mark Shelton und Algy Ward als Bruce Dickinson in die Leere gegangen ist. Er hat zwar kein Reibeisen-Organ, navigiert dafür aber recht rau durch das weitgehend im Midtempo angesiedelte Material von "Kings Under the Sand". Die generelle eher zurückhaltende Art des Musizierens passt gut zu dem mystischen Ägypten-Konzept, das uns PULVER andrehen.
Unter diesen Voraussetzung hat die Band ihre Ideen nicht verbissen auf Eingängigkeit getrimmt, sondern eher wie eine Erzählung angelegt. Diese wird von liebevollen Abschweifungen in Form sorgfältig ausgearbeiteter Lead- und Solopassagen durchzogen (definitives Highlight: das Instrumental 'Alpha Omega'), wie man sie schon von ihrer "Pulver"-EP aus dem Frühjahr 2018 kennt. Wirklich gesteigert hat sich das Quintett seitdem nicht. Obwohl die Songs nicht allzu lange dauern, hätte man hier und dort raffen können, was auch und gerade einfallslose "Oh-oh"-Chöre wie in 'Blacksmith's Lament' betrifft.
Gut stehen PULVER hingegen vereinzelte Tritte aufs Gaspedal ('Kings Under the Sand'), die obendrein etwas Street-Rockiges an sich haben. Wenn sich ihr Sänger allerdings zum Doom-Priester geriert wie während 'Warrior Caste' (ein Versuch, etwas düster Episches zu schreiben) und im abschließenden Schlepper 'Curse of the Pharaoh', werden seine Schwächen offenbar. Noch trägt er dem farbenfrohen Spiel seiner Instrumentalisten nicht zur Gänze Rechnung.
FAZIT: PULVERs erstes Album weist noch offensichtliche Schwächen (Vocals, kompositorische Längen) auf, doch mit ihrem Hardrock-lastigen Eighties-Metal großem Einfallsreichtum und soliden handwerklichen Fähigkeiten ist die Gruppe bestens für die Zukunft gewappnet, so der Retro-Trend weiter anhält.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rising
- Phantom Hawk
- Blacksmith's Lament
- Kings Under the Sand
- Qarînah
- Warrior Caste
- Alpha Omega
- Curse of the Pharaoh
- Kings Under the Sand (2019) - 10/15 Punkten
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