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Refused: War Music (Review)
Artist: | Refused |
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Album: | War Music |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Prog Punk |
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Label: | Spinefarm / Universal | |
Spieldauer: | 34:25 | |
Erschienen: | 18.10.2019 | |
Website: | [Link] |
Stilprägend, bahnbrechend, Kult … Im Zusammenhang mit REFUSED fallen all diese und ähnliche Vokabeln mehr oder weniger zu Recht, ob man die Wiedervereinigung der Schweden vor sieben Jahren gutheißt (einige Fans taten dies nicht) oder auch nach dem tollen Comeback "Freedom" keinen Wert darauf legt. Der Nachfolger könnte Zweifler nun allerdings zum Umdenken bewegen.
"War Music" kommt genauso wie der 2015 erschienene Langspieler nicht nur hinsichtlich seines Titels einer Absichtserklärung gleich. Die 1991 in Umeå gegründete Gruppe flankiert ihre Texte mit Zitaten von Quertreiberinnen und Quertreibern aus der jüngeren Historie, von Raoul Vaneigem über Flannery O'Connor bis zu Eugène Pottier, um nur drei zu nennen; stilistisch knüpft sie an den Vorgänger an, also stehen keine grundlegenden Innovationen mehr wie zur Sturm-und-Drang-Zeit auf der Agenda der Skandinavier.
Stattdessen hauen Dennis Lyxzén und Co. eine Reihe kämpferischer Rock-Nummern heraus, mit denen sie stets nur insoweit das Unkonventionelle suchen, als das Ergebnis nicht allzu sperrig wirkt. Mit Samples verbrämt und im Stop-and-Go-Verfahren wie gleich der Opener 'REV001' wurden mehrere Tracks arrangiert, was selbst über 20 Jahre nach dem bahnbrechenden Klassiker der Band spannend anzuhören ist.
In 'Violent Reaction' oder 'Turn the Cross' drehen REFUSED aufrichtig wütenden Hardcore, Thrash Metal und einen Schuss Eletronik auf unnachahmliche Weise durch den Fleischwolf, als ob sie sich über all die Jahre hinweg nie eine Auszeit gegönnt hätten. Grenzen sprengend sind REFUSED ein Stück weit immer noch, und so konstruktiv, wie ihr Frontmann gegen Kapitalismus, Patriarchat und Spießbürgertum wettert, ist es weiterhin eine Wonne, ihm zu lauschen. Da verzeiht man der Combo auch Selbstzitate wie 'Damaged III', die vielmehr charmant wirken, als von Einfallslosigkeit zu zeugen.
FAZIT: Ein Leben nach dem 1998er Monumentalwerk "The Shape Of Punk To Come" ist möglich - das haben REFUSED schon mit dem ersten Longplayer nach ihrer Rückkehr bewiesen, und "War Music" bestätigt diese Aussage vielleicht noch etwas eindrucksvoller, weil sich die Gruppe wieder ein bisschen weiter aus dem Fenster legt. Hiermit bestätigt sich also, dass ihre Wiedervereinigung ein wirklicher Gewinn für die zeitgenössische Musikwelt war.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- REV001
- Violent Reaction
- I Wanna Watch the World Burn
- Blood Red
- Malfire
- Turn The Cross
- Damaged III
- Death in Vännäs
- The Infamous Left
- Economy of Death
- War Music (2019) - 12/15 Punkten
- The Malignant Fire (2020) - 11/15 Punkten
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