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Tiamat: Clouds (Vinyl Re-Release) (Review)
Artist: | Tiamat |
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Album: | Clouds (Vinyl Re-Release) |
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Medium: | LP | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Alma Mater | |
Spieldauer: | 39:28 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Bei dieser Wiederveröffentlichung handelt es sich um Teil drei der sogenannten "Underground Majesty"-Reihe, die Moonspell-Frontmann Fernando Ribeiro über sein eigenes Label Alma Mater Records veröffentlicht, um Klassiker aus dem extremen Metal-Bereich der 1990er zu würdigen. TIAMATs für den Gothic-Ausleger der Szene unverzichtbares Album Clouds erschient hier nicht zum ersten Mal in einem vermeintlich frischen Gewand, doch was der verantwortliche Portugiese anpackt, hat Hand und Fuß, weshalb sich "Clouds" in seiner aktuellen Form uneingeschränkt sehen und hören lassen kann.
Der Release drängt sich aktuell insofern auf, als die wiedervereinigte Gruppe (oder besser gesagt: Johan Edlund hat ein paar Statisten um sich geschart) das alte Material im Rahmen ausgesuchter Konzerte live darbieten wird, und ob die früheren CD- bzw. LP-Auflagen vergriffen sind oder nicht: Aus dem gesteigerten Interesse an TIAMAT kein Kapital zu schlagen wäre vermessen, und wenn jemand das ungescholten tun darf, dann Menschen, die einen engen Bezug zur Materie haben …
… wie eben Ribeiro, ein Zeitgenosse und Weggefährte der Schweden, der seinerzeit von ähnlichen Idealen und der gleichen Aufbruchsstimmung zu Pionierleistungen getrieben wurde wie sie. Wo die Südeuropäer im Laufe der Jahre immer mehr zu den Depeche Mode des Metals wurden (prosaisch gesprochen; das ist natürlich zu kurz gegriffen), lebten Edlund und Co. ihren Hang zu Pink Floyd zusehends hemmungsloser aus, und was diese betrifft, setzte "Clouds" ein erstes deutliches Zeichen.
Es ist vermutlich das letzte Album, auf dem sich TIAMAT noch ansatzweise als jene Death-Metal-Band wahrnehmen lassen, die sie ursprünglich gewesen sind, und ein unumstößlicher Klassiker an der Schwelle eines Genres zu mehreren anderen. Ob man in Anbetracht der wohl einzigen unironischen Liebesballade im Todesblei ('A Caress of Stars') oder in Hinblick aufs Keyboard als oftmals maßgebliches Instrument von "Gothic" oder "Psychedelic" sprechen möchte, ist im Grunde egal. "Clouds" reißt von Anfang bis Ende mit, ohne den Midtempo-Bereich allzu häufig zu verlassen.
Johan Edlunds verständlicher, ungeheuer charismatischer Gröl-Gesang trägt viel zu diesem bis heute packenden Hörerlebnis bei. Seine manchmal abstrakten, immer poetischen Texte unterstreichen TIAMATs nebelhafte Aura nur, für die der Begriff "Atmospheric (Death) Metal" praktisch erfunden werden musste.
FAZIT: "Clouds" wurde bereits 2009 von Century Media mit Poster in drei Vinylfarben re-released, die Alma-Mater-Version sollten nun endgültig all jene abgreifen, die dieses Album immer noch nicht kennen (Schock!) bzw. es wie so viele Kenner dermaßen liebgewonnen haben, dass sie es in möglichst edler haptischen und klanglichen Aufbereitung besitzen möchten. Die neue Pressung ist in Purple, Weiß und Gold erhältlich, Gassenhauer wie 'The Sleeping Beauty', 'Smell Of Incense' oder 'Scapegoat' erstrahlen im idealen Soundgewand. Bravo, Mr. Ribeiro … und quo vadis, Mr. Edlund?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In A Dream
- Clouds
- Smell of Incense
- A Caress of Stars
- The Sleeping Beauty
- Forever Burning Flames
- The Scapegoat
- Undressed
- Clouds (Vinyl Re-Release) (2019) - 14/15 Punkten
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