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Tori Freestone Trio: El Mar De Nubes (Review)
Artist: | Tori Freestone Trio |
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Album: | El Mar De Nubes |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Whirlwind | |
Spieldauer: | 57:01 | |
Erschienen: | 12.07.2019 | |
Website: | [Link] |
Tori Freestone lässt sich seit eh und je von der Natur und ihren Phänomenen auf den Kanarischen Inseln inspirieren. Wolkenmeere, worauf sie mit dem Titel ihres neuen Albums anspielt, gehören dazu, und tatsächlich klingt auch die aktuelle Musik der Tenorsaxofonistin ätherisch, nebelhaft, übersinnlich. Zugleich bildet man sich als Hörer ein, die Kühle Londons nachzuempfinden, denn dort wurden die Tracks im Frühjahr 2019 eingespielt.
Freestones Musik basiert aufgrund der Besetzung ihrer aktuellen Band nicht auf Akkorden: Für "El Mar De Nubes" arbeitete sie zum bereits dritten Mal ("In the Chop House" erschien 2014,"El Barranco" 2016) mit dem Kontrabassisten Dave Manington und Schlagzeuger Tim Giles zusammen. Das blinde Verständnis der drei untereinander führte zu einem impressionistischen Stück Jazz, das sich durch die lyrischen Melodien der Leaderin und ein unaufdringliches, aber stets prägnantes Rhythmusspiel auszeichnet.
Die Mehrheit der enthaltenen Stücke - insbesondere die beiden auf 'Shenandoah' einem traditionellen Lied beruhenden, Bearbeitungen in jeweils anderer Instrumentierung, zuletzt mit Geige und Tori als Sängerin am Mikrofon - gewinnt ihren idyllischen Reiz durch sich gegenseitig umspielende Tonfolgen, woraus subtile Harmonien entstehen, ohne dass diese der Musik ihre schwerelose Anmutung nehmen würden. Sam Rivers' klassisches 'Beatrice' fügt sich hervorragend zwischen den sieben Eigenkompositionen der Gruppe ein, von denen 'Hasta La Vista' und 'El Camino' aus der Feder des Tieftöners stammen.
Manington spielt sein Instrument einstweilen Arco on lugubrious, während Giles die Felle lediglich zu streicheln scheint, wobei man häufiger an die gemeinsamen Arbeiten von Barre Phillips mit Drummer Stu Martin und ihr sehr eigenes Verständnis von Groove denken muss. "El Mar De Nubes" wirkt deshalb letzten Endes doch - trotz Freestones Fokus auf Klangfarben anstelle eines steten Pulses als Fundament - irgendwie beschwingt im traditionellen Sinn.
FAZIT: "El Mar De Nubes" des TORI FREESTONE TRIOS ist ein leises, tiefgehendes Trio-Jazz-Album für frische Jahreszeiten, in denen die Tage noch kurz sind bzw. wieder kürzer werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- El Mar de Nubes
- Hiding Jekyll
- Shenandoah
- Hasta La Vista
- El Camino
- Beatrice
- Los Indianos
- La Nochevieja
- Shenandoah
- In The Chop House (2015) - 11/15 Punkten
- El Barranco (2017) - 11/15 Punkten
- El Mar De Nubes (2019) - 12/15 Punkten
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