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Tura Ya Moya: Huko Na Huko (Review)
Artist: | Tura Ya Moya |
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Album: | Huko Na Huko |
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Medium: | CD | |
Stil: | Weltmusikalischer Krautrock |
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Label: | Sireena Records / Broken Silence | |
Spieldauer: | 78:09 | |
Erschienen: | 09.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Willkommen im Land der Geister von TURA YA MOYA (in der Sprache der Zulu „Land der Geister“)!
Den Bandnamen hätte die geheimnisvolle Multimedia-Art-Band um die beiden Multiinstrumentalisten KAREN THASTHUM und UDO (Georg Herbert) ERDENREICH von ZIGURI gar nicht wählen können, denn ihren weltmusikalischen Klangwelten voller elektronischer Sounds und Jazz-Verspieltheit sowie klaren und gutturalen, mal lauten, aber auch geflüsterten oder verfremdeten Gesängen wohnt eine unglaublich geheimnisvolle Magie, die fast hypnotisch-beschwörende Züge annehmen kann, inne. Die musikalischen Geister, die sie auf „Huka Na Huko“ (dt.: Hier und da) beschwören, lassen einen nicht so schnell wieder los.
Die Dänin und der Deutsche gründeten ihr als audio-visuelles Projekt gedachtes Duo, dessen Konzerte immer mit umfangreichen Licht- und Bildprojektionen verbunden sind, vor über 30 Jahren 1988 in Kopenhagen und bespielten und beleuchteten bereits mit ihrem Musik-Bild-Licht-Spektakel zahlreiche Örtlichkeiten und Fassaden in Europa und Grönland. Immer haben sie dabei das Ziel im Blick, „die Geister des jeweiligen Ortes“ zu entdecken und auf ihre Art auch video-akustisch zu wecken.
Stilistisch wirken sich sehr viele Einflüsse auf die Musik von TURA YA MOYA aus, immer den jeweiligen Geistern entsprechend, also Ethno, Trance, Jazz, Electronic, Experimental, Neue Musik, NDW, Dub, Rock, Folk und Traditionelles aus den unterschiedlichsten Regionen, wie Arabien, Afrika, Grönland oder Europa. Noch dazu sorgen die beiden Multiinstrumentalisten und ihre Gäste für ein sehr breit gefächertes, ungewöhnliches, vielen sicher mitunter unbekanntes Instrumentarium, wie Malabarisches Horn, Drehleier, Zither, Theremin, Maultrommel, Kalimba, ethnische Flöten, Klarinetten, Djembe, Trompeten, Saxofone und vieles mehr.
Gewöhnungsbedürftig klingt dabei der in verschiedenen Sprachen vorgetragene Gesang, auch auf Deutsch, wenn Udo Erdenreich beispielsweise über die schaurigen Schlafplätze der Seemänner im „Hafentraum“ singt. Karen Thastum setzt ihre Stimme zusätzlich auch als „Instrument“ ein, gibt gutturale Laute von sich, die man besonders aus indianischer oder nordischer Musik, wie beispielsweise dem Joik, kennt.
Neben den beiden Musikern, war von 1992 bis 2004 der dänische Schlagzeuger Henning Frimann, der die lustige Eigenschaft hatte, auch aus dem „Koffer“ zu spielen, indem er Fundstücke der jeweiligen Orte, wo die Musiker gerade spielten, mit als Schlaginstrumente integrierte und oftmals das Publikum mit seiner seltsamen Schlag-Ästhetik verblüffte.
2010 stieß dann die grönländische Trommeltänzerin Silbat Christensen zu dem Multi-Kulti-Kunst-Duo, um es mit ihrer von der Inuit-Kultur geprägten Performance zu einem dänisch-deutsch-grönländischen Musik-Perfomance-Projekt werden zu lassen. In besonders beeindruckender Weise gibt dazu der letzte Studio-Titel „Aia“ und der daraufhin folgende, das Album abschließen Live-Track Auskunft! Ein ganz großes Finale dieser jederzeit spannenden Zusammenstellung.
Insgesamt vereint „Huko Na Huko“ auf einer rappelvollen CD die aus Sicht des Duos wichtigsten Stücke der vergangenen 25 Jahre, zu denen zusätzlich drei Live-Mitschnitte und eine Aufnahme aus dem Grönländer Studio Nuuk gehören. Vervollkommnet wird das Album mit dem finster-mystischen Bild auf dem Digipak noch durch ein 12-seitiges Booklet, das mit einer Vielzahl von Fotos anschaulich die Musiker und Auftritte plus einiger Video-Schnappschüsse präsentiert.
Leider fehlen uns auf der CD natürlich die visuellen Eindrücke und die Kombination aus optischen und akustischen sowie lichtspielerischen Elementen. Doch wer genug Vorstellungskraft besitzt, bei dem entstehen garantiert während und nach dem Hören von „Huko Na Huko“ die farbenfrohsten und weltoffensten Bilder im Kopf.
FAZIT: Wenn eine Dänin (KAREN THASTHUM) mit einem Deutschen (UDO ERDENREICH) … Musik macht, dann kommt ein verspielt-weltmusikalisches Kindlein, das eigentlich noch die farbenfrohsten Kleidchen trägt, welche man leider auf der CD nicht sehen kann, dabei heraus. Das Kind heißt TURA YA MOYA und ist zwischenzeitlich richtig groß und erwachsen geworden. Immerhin existiert es nun schon seit 25 Jahren. Und auf „Huko Na Huko“ dürfen wir nun dessen farbenfrohe Musikvielfalt über unsere Ohren bewundern. Doch bei all der Verspieltheit und dem bombastischen Instrumentarium, das dabei aufgefahren wird, entstehen ganz schnell dazu auch die dementsprechend psychedelisch-krautigen Bilder im Kopf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sanseplasma
- Usagte Ord
- Valhal
- Til Ungdommen
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- Verbum Caro
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- Aia
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- Bass - Udo Erdenreich
- Gesang - Karen Thastum, Udo Erdenreich, Sibat Christensen, Liv Thastum, Jens Balder, Martina Gebhardt
- Gitarre - Udo Erdenreich
- Keys - Karen Thastum, Detlef Auell
- Schlagzeug - Henning Friman, Sibat Christensen, N.U. Unruh, Zam Johnson, Marilyn Mazur, Detlef Auell
- Sonstige - Karen Thastum (Klarinette, Flöten, Batloops, Glocken, Zither, Kalimba), Udo Erdenreich (Jüdische Harfe, Hurdy Gurdy, Batloops, Bandonion, Glocken, Gong, Orgelpfeife), Inke Kühl (Violine, Saxofone), Günter Schickert (Trompete), Conni Demski, Thomas Agergaard (Saxofone), Kopa Camara (Djembe), Patrick Laschet (Atmosphärisches)
- Huko Na Huko (2019)
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