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Ulf: Es ist gut (Review)

Artist:

Ulf

Ulf: Es ist gut
Album:

Es ist gut

Medium: CD/Download
Stil:

Post Punk

Label: Favourite Chords / Moment Of Collapse
Spieldauer: 34:16
Erschienen: 12.04.2019
Website: [Link]

2016 brachten ULF, benannt nach Gitarrist und Strippenzieher Arne Kulf, mit „Vier gute Lieder“ eine EP heraus, die ernsten Deutschpunk mit den Tugenden einheimischer Liedermacher verband und dabei angenehm unintellektuell wirkte. Nun beweist die Band, dass ihr die Puste auch auf einer Langstrecke nicht ausgeht. Das Quintett existiert seit 2014 und setzt einige schöne Traditionen seiner Heimat Hamburg fort.

Jawohl, man denkt bei der Nennung der Hansestadt im Kontext Punk gleich an But Alive bzw. Kettcar, und auch wenn sich ULF nicht zu 100 Prozent mit dem Schaffen von Marcus Wiebusch vergleichen lassen, musizieren und texten sie trotzdem in einem ähnlichen Geist - herzlich leutselig, nachdenklich mit Blick zurück und dennoch Sorge um das, was Morgen kommen mag.

In dieser Haltung und Stimmung sind für "Es ist gut" einige tragische, aber auch geschmackvoll poppige Hymnen entstanden, die an Klischees arm und deshalb auch umso schwerer zu kategorisieren sind. In jedem Fall wünscht man sich, der nationale Musikbetrieb würde das hier gebotene Niveau häufiger an den Tag legen.

ULF sind manchmal ein bisschen poppig, stehen aber eher im Zeichen von EA 80, den Skeptikern oder - um eine neue Generation anzuführen - Turbostaat. Die Musik hat generell etwas Dringliches, das sich in treibenden Stücken wie 'Geister' oder '2 Tage' widerspiegelt, die zwischen heißkalten Strophen mit oft nur angezerrten oder post-punkig verhallten Gitarren und hymnisch gelösten Refrains changieren. Sänger Claudius Muches Stimme ist gelegentlich übersteuert, doch sein Halbgesang bzw. Halbgeschrei bleibt stets gut verständlich.

Das ist in Hinblick auf seine fantasievollen bis großartigen Poesie auch nichts weniger als angemessen. Was seine Mitstreiter im Hintergrund musikalisch verspielt demonstrieren, reicht im Verbund mit den Texten ohne weiteres zur Nominierung der Band für den Titel "Newcomer des Jahres" im Bereich des deutschsprachigen Rock.

FAZIT: Mitreißender Punk mit klugen Lyrics von einer Güte, die in diesem Land derzeit kaum jemand (niemand?) zu bieten hat … ULF gehört die Zukunft, wenn es nach uns geht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 5445x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Geister
  • Graf Grauenstein
  • Schreibmaschine
  • 2 Tage
  • Stress bei Penny
  • Bei den Alten
  • Weil ich was will
  • Eule
  • Graue Eichen
  • Heilige Handgranate
  • Ostwind

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Punk
gepostet am: 09.04.2019

Hört euch doch mal Pascow an und schreibt über sie. Ist ganz ähnliche, sehr hochwertige Musik.

Grüße
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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