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Wheel: Moving Backwards (Review)
Artist: | Wheel |
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Album: | Moving Backwards |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Odyssey Music Network | |
Spieldauer: | 48:40 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf den Achtungserfolg hin, den WHEEL mit ihren beiden EPs feierten, erhielten sie folgerichtig Angebote von Labels, und ungeachtet der Frage, wie sich die finnisch-britische Zusammenrottung um den Engländer James Lascelles entschieden hat, setzt sie mit dem Langspieler nun alles auf eine Karte, wobei sie vieles gewinnt und noch manches missen lässt - eigentlich zum Glück, kann man in Anbetracht der noch jungen Karriere der Gruppe hinzufügen, denn was sollte ansonsten nach "Backwards" kommen?
Zurück, wie der Titel besagt, kann und wird es auf keinen Fall gehen. Das Quartett war und bleibt ein eigenständiges Beispiel für zeitgemäßen Progressive Rock mit cineastischem Flair, bei dem der Metalldetektor wiederholt ausschlägt. Sänger und Gitarrist Lascelles orientiert sich weiterhin hörbar an australischen Vorbildern wie Dead Letter Circus oder Karnivool, dürfte aber auch mit Tool, Soen und Alice In Chains sozialisiert worden sein. Der Einfluss der letztgenannten würde den mittelschweren Grunge-Einschlag erklären, der das aktuelle Material der Band aufweist.
Die beiden Longtracks 'Wheel' und 'Tyrant', die schon früh verbraten werden, heben mit fiebrigem Dschungel-Getrommel und wütenden Schrei-Ausbrüchen, Post Rock-Instrumentalstrukturen und mäandernden Bassfiguren das Besondere an WHEEL hervor: eine Unvorhersehbarkeit, die allerdings über den rein klanglichen Aspekt hinaus ins Strukturelle übergreift. Schließlich unterscheiden sich auch die Arrangements der eher kompakten Stücke vom gängigen Schema Strophe-Refrain-Strophe. 'Skeletons' - ohne Gesang und doch mehr als nur ein Zwischenspiel - sowie 'Where The Pieces Lie' als Referenz-Song des Albums sind die besten Belege dafür.
Am Ende stehen mit 'Lacking' noch neun im Verhältnis zu der bis dato mitreißenden Achterbahnfahrt relativ versöhnliche Minuten, die beinahe verhehlen, dass hier mal wieder jemand tiefgründige Fragen nach dem weiteren Werdegang der Menschheit erörtert, die sich im Zuge von AI und Fake News, rasantem Fortschritt einer- und sozialer Verrohung andererseits selbst ins Aus zu befördern scheint.
FAZIT: Alternative Prog, praktisch mundgerecht für die Zielgruppe zurechtgeschnitten und dennoch nicht kalkuliert, sondern vielmehr recht originell und in jedem Fall so packend, dass man lange Freude damit haben wird. Fortan müssen WHEEL als feste Szene-Institution gelten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vultures
- Wheel
- Tyrant
- Up The Chain
- Skeletons
- Where the Pieces Lie
- Lacking
- Wheel (2010) - 12/15 Punkten
- Icarus (2013) - 9/15 Punkten
- Moving Backwards (2019) - 13/15 Punkten
- Rumination (2022) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Dr. Schlau
gepostet am: 30.04.2021 |
Ich glaube diese Wheel sind nicht die Doomster aus Dortmund, die sich auch Wheel nennen. |