Partner
Services
Statistiken
Wir
An Evening With Knives: Sense of Gravity (Review)
Artist: | An Evening With Knives |
|
Album: | Sense of Gravity |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Metal |
|
Label: | Argonauta | |
Spieldauer: | 41:04 | |
Erschienen: | 06.03.2020 | |
Website: | - |
Schon auf der AN EVENING WITH KNIVES' Debüt "Serrated" nachgereichten EP "Fade Out" zeichnete sich ab, dass die Niederländer stilistisch nicht auf der Stelle treten würden, und tatsächlich geht die Musik auf ihrem zweiten Album darüber hinaus, was man gemeinhin unter Sludge Metal versteht. Die Songs markieren nämlich eine merkbare Annäherung der Band gegenüber epischem Doom, gleichwohl dessen oft prägendes Heldenpathos außen vor bleibt.
Diese Entwicklung geht u.a. auch damit einher, dass Gitarrist Marco Gelissen als Sänger gereift ist. Unterdessen arbeiteten AN EVENING WITH KNIVES erneut mit dem Produzenten Pieter Kloos zusammen, der von The Devil's Blood über die Instrumental-Leuchten Monomyth bis zu Dool so ziemlich alle angesagten Acts der nationalen Szene zu betreuen scheint, der den nach wie vor relativ rohen, aber insgesamt melodischer gewordenen Sound der Gruppe in erfreulich transparenter Form eingefangen hat, während viele andere Genre-Kapellen in undifferenziertem Bass-Dröhnen versumpfen.
Ihre Kompositionen in tiefen Frequenzen zu ertränken, das hat das Trio sowieso nicht nötig, denn es redet als Songwriter trotz überwiegend längerer Tracks nicht lange um den heißen Brei, wenn man es so ausdrücken möchte. Das Material auf "Sense of Gravity" beruht hörbar auf klaren Vorstellungen der Mitglieder bzw. handfesten Ideen, die etwa das überraschend treibende 'Escape' und 'Levitate', die kompakteste und "hookigste" Nummer im Aufgebot, zu Highlights auf jedem Lava-Rock-Mixtape machen würden.
Die aufgrund ihrer Melodieverliebtheit belebende Aufwärtsspirale 'On Your Own' - wiederum das längste Stück der Scheibe - geht hingegen als bisheriges Gesellenstück des Dreiers durch, und 'Every Ordinary Day' schließt am Ende eine wohltuend unaufgeregte Platte ab, die im wahrsten Sinn des Wortes nur langsam Fahrt aufnimmt, dafür aber umso lieber wiederholt gehört wird - jedenfalls im Player dieses Schreibers …
FAZIT: AN EVENING WITH KNIVES werden immer besser. Falls die Band in ihrer zwanglos aus allen Doom-Eimern schöpfenden Art auch in Zukunft so große Schritte macht wie zu "Sense of Gravity" (noch kein ultimativer Knaller), wird ihr nächstes oder übernächstes Album ein Muss für die gesamte Szene. Vorerst greifen Liebhaber zuallererst zur Vinyl-Version, die über das Minilabel Lighttown Fidelity erscheint.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sacrifice
- Escape
- Levitate
- Turn The Page
- On Your Own
- Endless Night
- Every Ordinary Day
- Sense of Gravity (2020) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews