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Deztroyer: Climate Change 30th Anniversary Edition (Review)

Artist:

Deztroyer

Deztroyer: Climate Change 30th Anniversary Edition
Album:

Climate Change 30th Anniversary Edition

Medium: CD/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Golden Core / Zyx
Spieldauer: 131:51
Erschienen: 04.12.2020
Website: -

Tech Thrash … eine überkommene Stil-Bezeichnung? Fest steht, dass sich dieses kleine Juwel aus dem tiefsten deutschen Untergrund prima gehalten hat und - Prog-Verächter aufgepasst - zu den eher gemäßigten Frickel-Platten gehört. DEZTROYERs überschaubare Gesamtwerk wird dieser Tage auf breiter Ebene hörbar gemacht und wird zweifellos viele Freunde finden, falls Liebhaber von Toxik, Realm oder frühen Sieges Even und Secrecy - um im Inland zu bleiben - die Band bisher überhaupt auf dem Schirm hatten.

Die Hessen brachten ihre erste und gleichzeitig letzte LP im Herbst 1990 heraus. Da es sich um eine Pressung des Minilabels D&S Recording von Drummer und Produzent Michael Jesch (u.a. Flaming Anger und die kultigen Prog-Querdenker Sore Plexus) handelte, sind Originalexemplare heute extrem rar … doch wodurch rechtfertigt sich die nun vorliegende Wiederveröffentlichung von "Climate Change" eigentlich genau?

Das ursprünglich elf Tracks umfassende Album geht rhythmisch mitunter relativ komplex ins Ohr, tut es aber definitiv. Sänger Pete Kulps zerdehnte Melodien dürften zwar nicht jedermanns Sache sein (denkt zum Vergleich an die Dresch-Phase von Manilla Road, Mark Sheltons Stimme eignete sich auch nicht unbedingt für diese Gangart), aber die Musik der 1985 gegründete Combo ist definitiv mehrheitsfähig, zumal sie vielleicht besser ins aktuelle, grundsätzlich derbere Klima der Szene passt. In gleicher Weise, wie Extremisten etwa Holy Terror schätzen gelernt haben, könnten sie nämlich auch DEZTROYER liebgewinnen.

Die anfangs als Destroyer agierenden Musiker ballern schließlich ziemlich kompromisslos, und vielleicht war ihr Ofen auch deshalb 1991 wieder aus.

Die Gruppe selbst veröffentlichte das Album 2000 als CD-R mit drei Bonustracks, die nun mit weiteren Dreingaben auch auf diesem Release enthalten sind. Wie bei den historischen Aufbereitungen vor allem von High Roller Records gewohnt hat Patrick Engel wieder einen ordentlichen Job gemacht, was Remix und Remastering betrifft; aufgrund der verschiedenen Quellen des Materials auf der zweiten CD sind naturgemäß klangliche Unterschiede auszumachen, doch die Bonustracks knallen im Grunde ausnahmslos amtlich und sind auch insofern wertvoll, als man zum Analytischen neigt und die doppelten vertretenen Stücke jeweils miteinander vergleichen möchte.

Zu den hervorstechenden Tracks aus dem in deutschen Delta-Studios (Accept und - jawohl - Lou Reed) produzierten Fundus: 'T.E.O.A.R.' ist mit Klavier-Intro eine der direkt ins Ohr gehenden Hymnen auf dem Album, dessen fast durchgehend treibender Charakter bei aller Vertracktheit einen feinen Flow gewährleistet. Akustik-Breaks oder Einleitungen '(W.R.A.) Torture' kommen der Dynamik ebenso zugute wie Slap-Bass-Einlagen.

Drummer Jens löste 2014 übrigens Drummer Neudi (u.a. Manilla Road, Economist) von Golden Core hinter den Kesseln von Masters Of Disguise ab. Nicht nur der musikalische Gehalt, sondern auch die Ausstattung der Doppel-CD mit 20-seitigem Booklet, in dem sozusagen das letzte Wort zu DEZTROYER gesprochen wird, bestätigt einmal mehr, dass Golden Core zu den führenden Labels für Neuauflagen von Nischenmusik im besten Sinne sind!

FAZIT: Die Plattenfirma buhlt bei dieser Wiederaufbereitung mit allen Demos, die DEZTROYER jemals aufgenommen haben, um die Gunst geschichts- wie qualitätsbewusster Szenegänger, aber "Climate Change" - der Titel spricht für die Gegenwartsrelevanz der Texte - muss nicht durch die Nostalgiebrille betrachtet werden, damit man erkennt, wie zeitgemäß die Musik darauf immer noch klingt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2407x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Climate Change
  • Ain´t No Cure
  • Intolerate
  • Solitude
  • T.E.O.A.R
  • Can´t Complain
  • I´m Watchin´
  • We Fight
  • (W..R.A.) Torture
  • Warchild
  • Souvenirs
  • Heaven´s Gate
  • Outwit The Maze
  • I Hate War
  • Warchild 89
  • We Fight
  • (W.R.A.) Torture
  • Deceiver
  • Live In Fear
  • 4th
  • Heaven´s Gate
  • Big Surprize
  • Warchild
  • No Reincarnation
  • Drink & Foget
  • Built To Destroy
  • Perverted
  • Drink & Forget 2
  • 11-87
  • Death Is Sure
  • Thrasher´s Diary
  • Speed Madness
  • Till The End
  • Roman And The Wolf
  • Intro
  • Night Of Hate
  • Outwit The Maze
  • Homicidal World
  • I Hate War
  • Thrash Till Madness

Besetzung:

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