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Heathen: Empire Of The Blind (Review)

Artist:

Heathen

Heathen: Empire Of The Blind
Album:

Empire Of The Blind

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 47:16
Erschienen: 18.09.2020
Website: [Link]

Zehn Jahre hat es gedauert, bis das neue HEATHEN-Album erschienen ist. Nach dieser Wartezeit haben einige vielleicht auf den ganz großen Wurf gehofft. Doch schon „Evolution of Chaos“ – das Comeback-Album 2010 - war eine zwiespältige Angelegenheit und auch „Empire Of The Blind“ macht es den Hörern nicht leicht.

Bereits wie es nach dem Intro losballert hat wenig mit der Filigranität der ersten HEATHEN-Alben zu tun. Es stellt sich die Frage, warum die Band jetzt – fies ausgedrückt – standardmäßigen „Nuclear Blast Thrash“ spielt, wie er in den letzten Jahren von Label-Kollegen wie EXODUS, TESTAMENT oder zuletzt auch EXHORDER, veröffentlicht wurde. Sicher ist es fies, jetzt nur auf die Jungs aus Donzdorf zu zeigen, denn die Band hat da natürlich auch eine ganze Menge zu verantworten. Da der Gitarrist LEE ALTUS seit mittlerweile 15 Jahren bei Exodus spielt, wundert es erst einmal nicht, dass sich das auch musikalisch auf „Empire Of The Blind“ manifestiert und es nun an jeder Ecke breitbeinige Riffs gibt. So kann eine Band auch ihre Identität verlieren.

Die zweite Baustelle: Was sich schon vor zehn Jahren auf „Evolution of Chaos“ andeutete, ist auch heute noch aktuell. DAVID R. WHITE scheint schon lange nicht mehr die stimmlichen Höhen wie noch bei „Death by Hanging“ oder „Goblin’s Blade“ zu erreichen. Dafür muss er jetzt langsamer und grummliger singen, was der Band aber nicht so richtig guttut.
Überhaupt ist es mental gar nicht so leicht, die Brücke zwischen „Breaking The Silence“ und „Empire Of The Blind“ zu schlagen. Rein vom Klang haben beide nicht viel miteinander zu tun. Die Gesangslinien sind heute weniger komplex, die Refrains dafür etwas melodischer und weniger bissig geworden. Insgesamt ist beim Gesang einiges an Charisma und Ausstrahlung verloren gegangen. Deutlichstes Negativbeispiel ist wohl der Groove-Unfall „Dead and Gone“.

Die Gitarrenmelodien sind dagegen – wie in „Blight“ - immer noch top, bei „God’s Divide“ gibt es sogar noch ein bisschen altes HEATHEN-Feeling.
Gemessen an den hohen Erwartungen aber ist „Empire Of The Blind“ kein großer Wurf gelungen. Wenn nicht HEATHEN auf dem Cover stünde, würde es wahrscheinlich einfach untergehen. Letztlich ist „Empire Of The Blind“ das Ergebnis einer gescheiterten Gratwanderung. Um neue Fans zu gewinnen, ist es nicht krachig genug und die Aficionados der ersten beiden Alben werden durch den Sound und die angezogene Handbremse eher abgeschreckt.

FAZIT: Auf „Empire Of The Blind“ steht zwar HEATHEN drauf, es fühlt sich aber nicht so an. Zu viel Groove, zu viel Midtempo, unspektakulärer Gesang – sowas kann man heute fast überall hören. Schade, dass HEATHEN sich am Thrash-Mainstream orientieren, anstatt sich auf die eigenen Stärken zu verlassen.

Sebastian Triesch (Info) (Review 3917x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • This Rotting Sphere
  • The Blight
  • Empire Of The Blind
  • Dead And Gone
  • Sun In My Hand
  • Blood To Be Let
  • In Black
  • Shrine Of Apathy
  • Devour
  • A Fine Red Mist
  • The Gods Divide
  • Monument To Ruin

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
M
gepostet am: 07.10.2020

Sind wir wieder in den 90ern, dass man einem Label den Sound einer Band vorwirft?
Ziemlich haltlos und unbelegt - auch wenn ich der Grundaussage über die Scheibe zustimme.
Barry
gepostet am: 16.01.2022

Wieso man eine Brücke vom aktuellen 4. Album zum 34 ! Jahre vorher erschienen Debüt schlagen soll, verstehe ich nicht. Die Tatsache jedoch, dass es völlig normal ist, dass ein Mann nach dreieinhalb Dekaden nicht mehr den stimmlichen Umfang hat, wie in seinen Mitzwanzigern, scheint man hier nicht zu kennen. Davon abgesehen, das Album wird auch mich nicht als Fan gewinnen. Mir will gerade aber auch keine Band einfallen, die plötzlich wieder ein Album produziert, das wie das über 30 Jahre zuvor erschienene Debüt klingt. Auch wenn sich das Leute immer wieder wünschen. Die Vergleiche empfinde ich leider als hanebüchen, sorry.
Barry
gepostet am: 16.01.2022

Wieso man eine Brücke vom aktuellen 4. Album zum 34 ! Jahre vorher erschienen Debüt schlagen soll, verstehe ich nicht. Die Tatsache jedoch, dass es völlig normal ist, dass ein Mann nach dreieinhalb Dekaden nicht mehr den stimmlichen Umfang hat, wie in seinen Mitzwanzigern, scheint man hier nicht zu kennen. Davon abgesehen, das Album wird auch mich nicht als Fan gewinnen. Mir will gerade aber auch keine Band einfallen, die plötzlich wieder ein Album produziert, das wie das über 30 Jahre zuvor erschienene Debüt klingt. Auch wenn sich das Leute immer wieder wünschen. Die Vergleiche empfinde ich leider als hanebüchen, sorry.
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