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Heathen: The Evolution Of Chaos (Review)

Artist:

Heathen

Heathen: The Evolution Of Chaos
Album:

The Evolution Of Chaos

Medium: CD
Stil:

Thrash Metal

Label: Mascot Records
Spieldauer: 68:34
Erschienen: 29.01.2010
Website: [Link]

Über 18 Jahre hat es gedauert, bis der Nachfolger von „Victims Of Deception“ (1991) jetzt doch noch das Licht der Welt erblickt. Das letzte auf Tonträger gebannte Lebenszeichen der Band war ein Demo aus dem Jahr 2005, von dem es alle drei Songs auch auf „Evolution Of Chaos“ geschafft haben.
Im diekten Vergleich sind die neueren Versionen wesentlich brachialer ausgefallen, so wie auch der Rest des Albums, das vom Sound etwas an die letzten beiden EXODUS-Alben erinnert.
Dies könnte vor allem damit zusammenhängen, dass Hauptsongwriter und Gitarrist Lee Altus seine Brötchen hauptberuflich bei eben jener Band verdient. Allerdings klang auch schon das Debüt („Breaking The Silence“ – 1987) wie eine melodischere Variante der Mannen um Gary Holt, während sich „Victims Of Deception“ dann eher an Metallica orientierte.

The Evolution Of Chaos” bietet nun von beidem etwas. So klingen die Grundriffs von Songs wie „Dying Season“ oder „Fade Away“ eindeutig nach Exodus. Das Elf-Minuten-Epos „No Stone Unturned“ ist hingegen - vor allem wegen des instrumentalen Mitteltelteils - eine (sehr gelungene) akkustische Verbeugung vor dem Jahrhundert-Werk „Master Of Puppets“.

Die Songs des 2005er Demos stellen gemeinsam mit den bereits erwähnten „No Stone Unturned“ und „Fade Away“ sowie dem, von einer großartigen Gitarren-Melodie zusammengehaltenen „Control By Chaos“, die absoluten Highlights des Albums dar.
Leider sind nicht alle „neuen“ Songs ganz so gut gelungen. Insbesondere das getragene „A Hero´s Welcome“ erweist sich im Vergleich zu den übrigen Stücken beinah schon als Fehlgriff.
Musikalisch arg pathetisch geraten, mit eher kitschigen denn packenden Gesangslinien versehn und vor allem textlich ein Totalausfall.
Was eine plumpe „Support our Troops“-Message auf einem Thrash-Album verloren hat, ist mir absolut unverständlich. Der Song, bzw. Text erinnert von der Machart dabei an ähnliche peinliche Entgleisungen von Jon Schaffer auf „A Glorious Burden“.
So etwas finde ich zwar höchst unnötig, vielleicht sogar ein bisschen ärgerlich, es macht aber „The Evolution Of Chaos“ ganz sicher nicht unhörbar oder HEATHEN gar zu einer bedenklichen Band.

Das dann nachfolgende Triple „Undone“, Bloodkult“ und „Red Tears Of Disgrace“ ist dann nicht mehr ganz so zwingend wie die Songs der ersten Albumhälfte, mit dem abschließenden, dritten 2005er-Demo-Song „Silent Nothingness“ (hieß damals noch „Empty Nothingness“) findet „The Evolution Of Chaos“ dann einen mehr als würdigen Abschluss.

FAZIT: Nach langer Wartezeit werden die HEATHEN-Fans ganz sicher nicht von „The Evolution Of Chaos“ enttäuscht sein. Im Fahrwasser von EXODUS und alten METALLICA hat die Band jede Menge Klasse-Thrash-Songs auf das Album gepackt, die durch den melodischen Gesang von David White und die genialen Soli von Meister Altus aber über genügend Eigenständigkeit verfügen. Außer einem kleinen Wehrmutstropfen in Form des eher mäßigen „A Heroe´s Welcome“ also eine rundum gelungene Sache, wenn auch die Qualität der beiden großartigen Vorgänger-Alben nicht ganz erreicht wird. Well done.

Lutz Koroleski (Oger) (Info) (Review 11451x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Intro
  • Dying Season
  • Control By Chaos
  • No Stone Unturned
  • Arrows Of Agony
  • Fade Away
  • A Hero's Welcome
  • Undone
  • Bloodkult
  • Red Tears Of Disgrace
  • Silent Nothingness

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko [musikreviews.de]
gepostet am: 02.02.2010

Sie ist besser, als ich erwartet habe. Wenn man aber "Victims Of Deception" einlegt, will man die Neue eigentlich nicht mehr hören.
Andreas
gepostet am: 02.02.2010

Bei wievielen Bands mit Klassikern kann man das denn nicht sagen. Es gibt wahrlich unnötigere Reunions als die von Heathen. Die Band ist immer noch eine Bereicherung, weil ihr Thrash wesentlich weiter greift als der üblicher Verdächtiger.
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 02.02.2010

Ich finde, "Evolution Of Chaos" ist sogar näher an den Band-Klassikern als das bei den letzten Alben von Metallica oder Slayer der Fall war. Allerdings waren Heathen schon damals "nur" eine Band aus der 2. Reihe. Die musikalische Bedeutung von "Ride The Lightning", "Peace Sells" oder "Metal Church" hatten die beiden Heathen Alben beim besten Willen nicht.
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 06.02.2010

Die Scheibe setzt da an, wo "Victims..." aufgehört hat. Viel Großartiges, aber auch viel in die Länge gezogener Leerlauf. Meiner Meinung nach passt die tiefere Stimmung der Gitarren nicht so gut zu klassischem Thrash, aber das ist Geschmackssache. Viel schwerer wiegt die zwischenzeitliche Hirnamputation des Sängers, die ihn in einer Band mit diesem Namen zum wiedergeborenen Christen (!!!) hat mutieren lassen. Darüber und über den Text von "A Hero's..." kann ich nicht wie Lutz hinweg sehen. Dieses unerträglich selbstgerechte und in seiner Färbung typisch amerikanisch vollignorante Pathos treibt mir die Zornesröte ins Gesicht. Nach Mustaine nun White: Vom zynischen Kommentator zum Dünnschiss labernden Propagandaopfer... Tragisch...
Oger [musikreviews.de]
gepostet am: 08.02.2010

Man sollte nicht unerwähnt lassen, dass nicht alle Texte auf "Evolution of Chaos" daneben sind (z.B. "Dying Season"). Aber diese Bekehrung von David "White" (ehemals Godfrey) ist in der Tat schon eine traurige Sache...
ghost
gepostet am: 12.04.2010

Scheiße, das neu Album killt!
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 21.04.2010

Kleine Korrektur: Ich hab mich geirrt. Hier ist doch kein Leerlauf drauf, jede Minute ist geil. Ich musste mich nur erstmal zwingen, die Platte überhaupt ein zweites Mal aufzulegen, denn der Text von "A Hero's Welcome" geht ÜBERHAUPT NICHT!!! Da ich aber Mustaine sein beknacktes Gelaber auch schon seit Jehren verzeihe, bin ich mal über meinen Schatten gesprungen. Unglaublich geile Scheibe...
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 04.08.2010

User-Wertung:
10 Punkte

Schon nicht übel, aber irgendwie greif ich dann doch immer wieder eher zu den alten Scheiben. Nicht falsch verstehen - die Scheibe hat Klasse - aber die Magie ist nur so halbwegs da....
Slaytanic
gepostet am: 24.08.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Klasse Teil, der Text ist vielleicht auch nicht sooo ernst gemeint, mir übrigens Scheissegal, der Typ ist ein netter Kerl, erst am letzten Konzi mit ihm geredet. Dass er Christ ist störrrrrt mich nicht, jeder kann machen was er will, er sülzt uns ja nicht ala Watain mit religiösen Dünnpfiff zu.
Slaytanic
gepostet am: 24.08.2010

der Text muss auch nicht unbedingt Pro Amerikanisch verstanden werden. Ich denke der wurde so geschrieben wie ein stolzer Soldat denkt, der sein schönes eigenes Land im Grunde schützen will,sein Leben lässt und nun von Heathen ein kleines Dankeschön bekommt.Finde ich völlig in Ordnung.
terrorkaiser
gepostet am: 14.12.2011

User-Wertung:
15 Punkte

Geilste Scheibe von Welt
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