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Konstantin Kokourov: Notes (Review)

Artist:

Konstantin Kokourov

Konstantin Kokourov: Notes
Album:

Notes

Medium: CD/Download/LP+DL-Code
Stil:

Metallische Klassik

Label: Harat's Music/Evidence
Spieldauer: 43:28
Erschienen: 25.10.2019
Website: [Link]

„Bachs und Beethovens Musik kann leicht auf der Gitarre gespielt werden, klassische Musik hat viel mehr mit Rock gemein, als man sich vorstellen kann!“ (Konstantin Kokourov)

Wenn man den Begriff „Progressive Rock-Klassik“ noch nicht erfunden hat, um mal eine Schublade, die sich genau zwischen der Klassik und dem Prog befindet, aufzuziehen, dann sollte man dies unmittelbar für KONSTANTIN KOKOUROV tun. Denn sein aktuelles vom Klavier getragenes, aber immer wieder in bombastische Klassik-Gefilde, die regelrecht temporeich rocken können, abweichendes Album Notes ist ein kleines Meisterwerk geworden, das ein RICK WAKEMAN so schon immer auf seinen Solo-Alben-Klassik-Ausflügen zu verwirklichen versuchte. Nur dass es dem großen Meister Kokourov noch besser gelingt! Unglaublich?! Aber trotzdem wahr!

Insgesamt zehn klassische Stücke von großer Unterschiedlichkeit erwarten den „Notes“-Hörer, die mit „Flaming Sun“ gleich mit bombastisch-orchestralen Klängen eröffnen und diesen fast metallisch anmutenden Bombast auch in „Voices Of Siberia“ und dem großartigen „In The Witch House“ fortsetzen.

Bei der „metallischen Klassik“ dieser drei Stücke wirft sich tatsächlich die Frage auf, wie der russische Komponist und Pianist Kokourov auf solch brachiale, für die Klassik nicht gerade gewöhnliche Urgewalten kommt. Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, denn Kokourov ist ein leidenschaftlicher Heavy-Metal-Hörer (laut eigener Aussage: DEATH, PANTERA und DRAGON FORCE). Und das färbt auch auf seine Musik – sein virtuoses Klaviersiel – ab, ganz im Gegensatz zu den auch sehr fragilen, lyrischen Stücken, die mit ihrer zarten Jazz-Note ein wenig ein warmes „KEITH JARRETT goes Klassik“-Gefühl vermitteln. Nimmt man noch dazu das wunderschöne 16-seitige LP-große „Notes“-Begleitheft zur Hand, in dem jeder Titel von einem ganzseitigen, professionell fotografierten Naturbild illustriert wird, dann erlebt man dieses Hochgefühl nicht nur akustisch, sondern auch optisch. Bild betrachten, Augen schließen, Stück hören – das ist der ideale Umgang mit dem meisterlichen Debüt dieses noch unbekannten russischen Komponisten und Pianisten.

Ein spezielle Besonderheit des Albums ist die Single-Auskopplung. „Air“, ursprünglich eine Gitarrenkomposition, ist eine Coverversion von JASON BECKER aus dessen vor 30 Jahren veröffentlichtem Album „Perpetual Burn“. Kokourov hat dessen Saitenkomposition nun in ein symphonisches Tasten-Gedicht verwandelt. Jason Becker veröffentlichte sogar daraufhin das Musikvideo von „Air“ auf seinem eigenen YouTube-Kanal und gab seine Zustimmung: "Es ist erstaunlich! Es ist schwer, Worte zu finden, um zu sagen, wie glücklich ich bin, eine so schöne Version von Air zu hören.“

Selbst die klassischen Orchesterstücke von „Notes“, eingespielt vom SCORING BERLIN ORCHESTER unter Leitung von BERNHARD WÜNSCH, der bereits beim Metal-Festival in Wacken dirigiert hat, stellen schon durch diese Parallele erneut einen Metal-Bezug her.

Notes“ wurde als FAZIT so zu einem klassischen Album, das Grenzen nicht nur auslotet, sondern auch sprengt. Selbst echte Rock-Fetischisten, die mit Klassik bisher nicht viel anfangen konnten, sollten so mutig sein, sich dieser harten, manchmal metallischen und dann wiederum orchestralen oder fast zerbrechlichen Musik hinzugeben. Den Versuch ist es bei diesem ungewöhnlichen Klassik-Debüt von KONSTANTIN KOKOUROV allemal wert!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2495x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (22:49):
  • Flaming Sun (4:47)
  • Whirlwind (2:42)
  • In The Witch House (5:06)
  • Elegy Within (3:40)
  • Forest Critter (6:34)
  • Seite B (20:39):
  • Voices Of Siberia (4:11)
  • Ice Cave (5:31)
  • Waltz Of Memoirs (3:30)
  • Air (5:36)
  • Outro (1:51)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Notes (2019) - 13/15 Punkten
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