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Lee Curtis & The All-Stars: Let's Stomp – The Brits Are Rocking, Vol. 5 (Review)

Artist:

Lee Curtis & The All-Stars

Lee Curtis & The All-Stars: Let's Stomp – The Brits Are Rocking, Vol. 5
Album:

Let's Stomp – The Brits Are Rocking, Vol. 5

Medium: CD/BigBooklet
Stil:

Rock'n'Roll

Label: Bear Family Productions
Spieldauer: 79:13
Erschienen: 02.10.2020
Website: [Link]

Man möchte kaum glauben, wie viele ernsthaft gute Rock'n'Roller es in den frühen 60ern weltweit im ELVIS PRESLEY-Umfeld gab, die dem King ernsthaft Konkurrenz machen konnten, auch wenn es ihnen nie gelang, die Rock'n'Roll-Lichtgestalt jemals von ihrem Thron zu stoßen. Als Stars durften sie trotzdem neben dem Rock'n'Roll-Sonnenkönig kurz leuchten, auch wenn sie im Gegensatz zum King heutzutage als eine Sternschnuppe verglüht sind. Eine von ihnen war LEE CURTIS, der von Bear Family Records im Rahmen ihrer „The Brits Are Rocking“-Serie wieder aufleuchten darf. Allerdings steht Curtis mit seinen All Stars als Brite, der noch dazu aus Liverpool stammt, den BEATLES viel näher als dem amerikanischen Rock-Wunderkind – und auch das bekommt man deutlich auf „Let's Stomp – The Brits Are Rocking, Vol. 5“ zu hören.

Nach TOMMY STEELE, BILLY FURY, KING SIZE TAYLOR und COLIN HICKS ist nunmehr LEE CURTIS (Vorsicht! Nicht mit CURTIS LEE verwechseln, nach dem sich der eigentlich den Namen Peter Flannery tragende Musiker durch den Wechsel beider Namen nannte!) der fünfte Vertreter in der Reihe der britischen Rocker, die sich Bear Family für ihre CD-Serie auswählten. Eine sehr kluge Wahl, denn LEE CURTIS & THE ALL-STARS waren zwar nicht sonderlich erfolgreich, aber ihre erhalten gebliebene Musik ist mehr als beachtlich, wie diese fast 80 Musikminuten lange Zusammenstellung beweist.

Es ist ziemlich schwer aus den 29 Songs ganz speziell etwas auszuwählen, da im Grunde alle überzeugen. Aber ein paar stechen eben doch hervor. „Extasy“ könnte beispielsweise jederzeit als eine Presley-Nummer durchgehen, gerade weil Curtis stimmlich den King regelrecht imitiert, während das großartige Stück „Jezebel“, das es auf der CD als Studio- und Live-Version zu hören gibt, mit einem offensichtlichen „Peter Gunn“-Thema im Hintergrund sowie Bolero-Schlagrhythmus, locker als eine der besten Rocknummern der 60er-Jahre durchgeht. Ein bis dato unentdeckter Hit, der endlich unbedingt entdeckt werden sollte! Oder auch „Wooly Bully“ gibt’s zu bewundern, das SAM THE SHAM & THE PHARAOHS 1965 zu Weltruhm verhalf und eine sehr interessante Interpretation seitens LEE CURTIS erhielt.

Vorbildlich ist neben der soundtechnisch großartig gemasterten CD auch das 35 Seiten umfassende Booklet, in dem die Geschichte von LEE CURTIS & THE ALL-STARS ausführlich beleuchtet sowie mit vielen raren Fotos gestaltet wird, man noch dazu erfährt, dass sich die Band kurze Zeit in unmittelbarer Konkurrenz zu den BEATLES befand und im Jahr 1962 beim Mersey-Beat-Magazin den zweiten Platz hinter den BEATLES belegte. Das wiederum brachte ihnen einen Plattenvertrag bei Decca ein und die große Hoffnung auch international großen Ruhm zu erlangen. Die Hoffnung blieb unerfüllt – und hört man sich „Let's Stomp – The Brits Are Rocking, Vol. 5“ an, dann fragt man sich: Warum eigentlich?

Ein schwerer Autounfall im Jahr 1967 beendete dann sowieso alle noch glimmenden Hoffnungen mit einem Schlag und so blieben diese Aufnahmen, die speziell für Decca und Star-Club entstanden. Zwar wurde der Star LEE CURTIS nie wirklich geboren, doch was wir hier zu hören bekommen, würde sicher so einige Leutchen, die man uns heutzutage als Stars verkaufen will, in Angst und Schrecken versetzen: „Let's Stomp!“

FAZIT: Mit dem Geheimtipp LEE CURTIS & THE ALL-STARS setzt Bear Family Records den fünften Teil seiner „The Brits Are Rocking“-Serie unter dem Titel des einzigen halbwegs erfolgreichen Curtis-Hits „Let's Stomp“ fort. Dazu gibt’s wieder ein herrlich informatives und reich bebildertes 35-seitiges Booklet und alle 29 Aufnahmen (Fast 80 Minuten!) der Jahre von 1963 bis 1965 in sehr gut gemasterter Sound-Qualität. Für alle, die dem ELVIS und den BEATLES huldigen, eine noch viel zu sehr im Verborgenen schlummernde Entdeckung!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2975x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Boppin' The Blues
  • Let's Stomp (1st Version)
  • I've Got My Eyes On You
  • Jezebel
  • Boys
  • Irresistable You
  • Nobody But You
  • Memphis, Tennessee
  • It's Only Make Blieve
  • A Mess Of Blues
  • My Baby
  • Sticks And Stones
  • Stupidity
  • Hello Josephine
  • Stand By Me
  • Slow Down
  • Shot Of Rhythm And Blues
  • When I Get Paid
  • Can't Help Falling In Love
  • Let's Stomp (2nd Version)
  • Little Egypt
  • Blue Suede Shoes
  • One Night
  • Exstasy
  • Wooly Bully
  • Mohair Sam
  • Jezebel (Live At The Cavern)
  • Skinnie Minnie
  • Um Um Um Um Um

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Ralf Fröhlich
gepostet am: 12.12.2023

Nachdem Lee Curtis auf der großen CUX `66-Oldie Party 2007 in Cuxhaven vor 1.300 Gästen sehr erfolgreich mit den Bonds aufgetreten war, verstarb er 83-jährig im Oktober 2023. (s. www.cuxhaven-beat.de)
Thoralf Koß
gepostet am: 13.12.2023

Hallo Ralf, vielen Dank für Deinen (traurigen) Hinweis.

In diesem Sinne: 'Ruhe in Frieden, Lee!'
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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