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Lucifer: III (Review)
Artist: | Lucifer |
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Album: | III |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 39:25 | |
Erschienen: | 20.03.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit Johanna Sadonis zu Arbeiten ist anscheinend nicht leicht. Das mussten schon viele kreative Köpfe erkennen, die sich in diesem oder jenem Projekt auf die Sängerin einließen, und auch wenn der Name ihres aktuellen seit ihrer Umbenennung kurz nach Gründung 2014 von The Oath zu LUCIFER gleich geblieben ist, kann man das von der Besetzung der Gruppe nicht behaupten. Der Nächste, der nach u.a. Cathedral-Gitarrist Gaz Jennings seine Muse in der Deutschen gefunden zu haben glaubt, ist seit einiger Zeit Nicke Andersson von Entombed, später den Hellacopters und heute vor allem auch Imperial State Electric. Auch ist der Schwede derjenige, der das Material von "III" in entscheidendem Maß prägt, wie es schon auf dem Vorgänger "II" von 2018 der Fall war.
Nichtsdestoweniger bleibt die Frontfrau eine ebensolche und im Mittelpunkt des Geschehens stehen, und dass vorerst Ruhe im Line-up eingekehrt zu sein scheint, hat sich auch positiv auf LUCIFERs Musik ausgewirkt. Dabei tut die Band kaum mehr als das, wofür auch und gerade die Hipster-Fraktion sie schätzen gelernt hat (alteingesessene Doom-Jünger mögen weiterhin die Nase rümpfen) - in den Fußstapfen von Black Sabbath und Coven wandeln, was 2020 allerdings zwangloser vonstatten geht als zuvor.
"III" markiert schlicht gesprochen einen weiteren Schritt zur Perfektion jener Form von Retro-Hardrock, die zu gleichen Teilen von den ersten Metal-Erdbeben zu Beginn der 1970er wie von einem mitunter arg plakativen "okkulten", unterschwellig sexuell aufgeladenen Image zehrt. Andersson wirft dank seines Backgrounds allerdings eine großzügig bemessene Schaufel voller Dreck ins Getriebe, weshalb seltener denn je der Eindruck von Kalkül entsteht.
Natürlich steht trotzdem außer Frage, dass LUCIFER entweder mit der Power-Ballade 'Cemetery Eyes', dem schwungvoll auf Hit gebürsteten 'Midnight Phantom' oder dem düsteren Highlight 'Coffin Fever' erneut in irgendwelchen Charts landen; vielleicht auch mit all diesen Tracks - und die nächste Rockpalast-Session ist bestimmt ebenfalls schon in trockenen Tüchern.
FAZIT: Vintage-Metalrock mit charismatischer Frauenstimme zum Dritten - LUCIFER sind spätestens jetzt gegen ihre Kritiker immun und sowohl kompositorisch als auch in puncto Performance über jeden Zweifel erhaben. Wer diesen Schuh mit hörbarer Liebe beim Veitstanz herunterspielt, wie sie es tun, kann nur sachkundig sein und darf sich zu den Überzeugungstätern seiner Zunft rechnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ghosts
- Midnight Phantom
- Leather Demon
- Lucifer
- Pacific Blues
- Coffin Fever
- Flanked By Snakes
- Stay Astray
- Cemetery Eyes
- I (2015) - 9/15 Punkten
- III (2020) - 11/15 Punkten
- IV (2021) - 11/15 Punkten
- Lucifer V (2024) - 12/15 Punkten
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