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Me And That Man: New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1 (Review)

Artist:

Me And That Man

Me And That Man: New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1
Album:

New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Americana / Folk / Singer-Songwriter

Label: Napalm / Universal
Spieldauer: 49:24
Erschienen: 27.03.2020
Website: [Link]

Drei Jahre nach der wunderlichen ersten LP von Behemoths Adam "Nergal" Darski und seinem Gitarre spielenden Landsmann Maciej Maleczuk alias Vladimir (auch Juror einer Musik-Castingshow im polnischen TV) erscheint nun fast wie aus heiterem Himmel ein Nachfolger, der das Debüt deutlich übertrifft, was den kompositorischen und emotionalen Gehalt der gebotenen Stücke betrifft.

Ja, "New Man, New Songs, Same Shit, Vol.1", dessen selbstironischer Titel die inhaltliche Substanz herunterspielt, erzeugt in der Tat mehrmals in seinem Verlauf Gänsehaut - und zwar vorwiegend wegen Darskis Gehilfen. 'Run With The Devil' steht anfangs im Zeichen von Jørgen Munkeby, dem überdrehten Frontmann der norwegischen Shining, und ist der Inbegriff von dreckigem Rock'n'Roll - komplett mit lasziver Näsel-Stimme, "Uh"-Chören und mit den Händen geklatschtem Rhythmus, nicht zu vergessen natürlich dem fetten Saxofon des Sängers.

Danach erweist sich 'Coming Home' als Ohrwurm respektive düsteres Roadmovie wie aus den Vereinigten Staaten mit eindeutigen Bezügen zu Nick Cave, das Madrugadas Sivert Høyem auf den Leib geschrieben worden zu sein scheint. Die australische Singer-Songwriter-Ikone hat wie abzusehen auch für andere Stücke als Inspiration hergehalten - etwa 'Burning Churches'; hier hört man Grave-Pleasures- und Hexvessel-Vordenker Mat McNerney so rau intonieren wie selten, wohingegen auf der instrumentalen Ebene Spannung mit nervöser Akustikgitarre, hypnotischer Basslinie und unheilvoll dröhnenden Streichern im Hintergrund erzeugt wird.

'By The River' geht im Zeichen der klaren Stimme von Emperors Ihsahn in Richtung Gospel-Blues (inklusive "field holler"-Einschlag) und braust gegen Ende auf. Für 'Surrender' lud Nergal indessen gleich das ganze schwedische Trio Dead Soul ein, doch der Held der Nummer ist mit einem leidenschaftlichen Solo seitens Rob Caggiano (ex-Anthrax, Volbeat), der neben Mastodons Brent Hinds außerdem im mit Orgel unterlegten Wiegenlied 'How Come?' mitwirkt. Hier gibt allerdings Slipknots Corey Taylor als ungewöhnlich zurückhaltender Sänger den Ton an.

Staubigen Bluegrass mit Mundharmonika bietet 'Deep Down South', das in Gemeinschaftsarbeit mit dem neuen "Traumpaar" des Classic Rock entstand; Johanna Sadonis und Nicke Anderson (Hellacopters, Entombed) machen bekanntlich seit einiger Zeit bei Lucifer gemeinsame Sache und fallen im hier gezimmerten Rahmen nicht weiter auf, wohingegen Romes Bariton Jerome Reuter das schummrige, mit sehnsüchtigem Refrain ausgestattete 'Man Of The Cross' zu einem zwingenden Stück macht. Das abschließende 'Confession' würde auf seine minimalistisch monotone Art mit einem sich selbst abkanzelnden Niklas Kvarforth (von den Black-Metal-Shining aus Schweden) ebenso gut auf einem der jüngeren King-Dude-Alben funktionieren, bis tatsächlich Blastbeat die Platte ausläuten.

Schwachpunkte? Bei aller Güte ist das muttersprachlich von Darski selbst vorgetragene 'M?stwo' fast wie zu erwarten und übrigens knapp hinter 'You Will Be Mine' mit Trivium-Aushängeschild Matt Heafy (08/15-Americana) das relative Lowlight eines insgesamt (nach dem mauen Debüt) sehr starken Albums. Namedropping zahlte sich in diesem Fall ergo ausnahmsweise einmal aus!

FAZIT: ME AND THAT MANs zweites Album ist mitsamt seiner Klischee-Lyrik über Liebe, Tod und Teufel Country Noir vom Allerfeinsten eingedenk sämtlicher damit verbundener Klischees, derweil sein Schöpfer überhaupt keinen Hehl daraus macht, dass seine Zuarbeiter unverzichtbar fürs Gelingen dieses Unterfangens waren. Von all solchen Betrachtungen entkoppelt wird man sich so schnell nicht an den Songs satt hören.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3181x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Run With The Devil
  • Coming Home
  • Burning Churches
  • By The River
  • M?stwo
  • Surrender
  • Deep Down South
  • Man Of The Cross
  • You Will Be Mine
  • How Come?
  • Confession

Besetzung:

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