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Nocte Obducta: Irrlicht (Es schlägt dem Mond ein kaltes Herz) (Review)
Artist: | Nocte Obducta |
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Album: | Irrlicht (Es schlägt dem Mond ein kaltes Herz) |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Supreme Chaos / Cargo | |
Spieldauer: | 52:04 | |
Erschienen: | 02.10.2020 | |
Website: | [Link] |
Die verflixte Dreizehn ist "Irrlicht (Es schlägt dem Mond ein kaltes Herz)" bestimmt nicht. Nach einem Dutzend Alben mit Titeln, die sich NOCTE OBDUCTA nach dem gleichen Prinzip ausgedacht haben - ein Einzelwort in Kombination mit einer sperrigen Klammerbemerkung -, pflegen Marcel "Vampallens Traumschänder" sozusagen ihre Archive, indem sie einen Querschnitt durch ihr seit je buntes Schaffen bieten, ohne zu langweilen.
Der Aha-Effekt ist im Gegenteil nach wie vor höher als bei den meisten Black-Metal-Acts (im weitesten Sinn) insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum, wo schon seit einigen Jahren weinerliche Stagnation herrscht, weil wohl niemand weiß, was nach "Post" kommen soll? NOCTE OBDUCTA fesseln hingegen allein schon aufgrund ihrer Texte und lassen in musikalischer Hinsicht auch 2020 wenig bis nichts anbrennen.
Die punkig von Drummer Matze angezählte Darkthrone-Reminiszenz 'Zurück im bizarren Theater' wandelt sich im Laufe von acht Minuten zu tiefschwarzem Doom mit Burzum-artigem Keyboard-Einsatz (wird im gespenstischen 'Rot und Grau' weiter forciert), während sie wiederholt kurze Schlenker in die rasant klirrende Richtung der frühen Enslaved und Emperor macht. Interessanterweise wiederholt die Gruppe dieses Prinzip später praktisch deckungsgleich, wenn man das rotzige 'Der Greis und die Reiterin' und das frostig treibende 'Der alte Traum' zu einem Track zusammenzieht.
Weil Norwegen hiermit weitgehend abgeklappert ist, haben 'Von Stürzen in Mondmeere' und 'Bei den Ruinen jeweils eine Menge von den jungen Katatonia (die Leads im Finale 'Noch' klingen zudem total nach Blackheim), und wem das zu viel der Zitate sind, der wisse, dass das Quintett stets so eigensinnig vorgeht, dass es nie in der Referenzhölle landen kann.
Will heißen: NOCTE OBDUCTA brauchen das nordische Rad nicht neu zu erfinden, weil sie ihm schon seit ihrer Anfangsphase einen anderen Dreh verleihen.
FAZIT: Im 25. Jahr ihres Bestehens schließt sich für NOCTE OBDUCTA in gewisser Weise ein Kreis. Falls die Band je einen einheitlichen Stil hatte, führt sie ihn auf "Irrlicht" zu seinen Ursprüngen zurück und legt mit Anspielungen auf das inhaltliche Konzept von "Nektar" ihr bisher vielleicht "rundestes" Werk ab. Hat ganz schön lang gedauert, Männer …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Zurück im bizarren Theater
- Von Stürzen in Mondmeere
- Rot und Grau
- Der Greis und die Reiterin
- Der alte Traum
- Bei den Ruinen
- Noch
- Bass - Heidig, Marcel
- Gesang - Torsten, Marcel
- Gitarre - Stefan, Marcel
- Keys - Marcel
- Schlagzeug - Matze
- Sequenzen einer Wanderung (2008)
- Umbriel (Das Schweigen zwischen den Sternen) (2013) - 9/15 Punkten
- Irrlicht (Es schlägt dem Mond ein kaltes Herz) (2020) - 12/15 Punkten
- Karwoche - Die Sonne der Toten pulsiert (2023) - 12/15 Punkten