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Old Corpse Road: On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore (Review)
Artist: | Old Corpse Road |
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Album: | On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Trollzorn / Soulfood | |
Spieldauer: | 66:40 | |
Erschienen: | 15.05.2020 | |
Website: | [Link] |
Wenn OLD CORPSE ROAD auf ihrem jüngsten Erzeugnis allein schon fast vier Minuten brauchen, um durch ein weitschweifiges Intro zu flirren, ahnt man, dass es einige Zeit erfordern wird, sich mit der gesamten Materie auseinanderzusetzen …
Das dritte Album des Quintetts stellt sich zwar nicht als gefühlt unendlicher Langweiler heraus, hätte aber abschnittsweise erheblich gekürzt werden können und dabei an Glanz gewonnen. Geboten wird wie immer seit OLD CORPSE ROADs Gründung 2007 typisch englischer Black Metal, der sich keiner bestimmten Periode zuordnen lässt: hintergründig ausgerollte Keyboard-Teppiche, zahllose Blastbeat-Passagen sowie mehrere Personen am Mikrofon, die von "Grunz" über "Kreisch" bis zu "Heldentenor" sämtliche Extrem-Register bedienen, deuten zumindest auf jene Phase vor der Jahrtausendwende hin, in welcher die sogenannte zweite Welle ungeahnt kommerzielle Blüten trieb.
Dass die Band vor ihrer Partnerschaft mit Trollzorn kurzzeitig beim Cradle-Of-Filth-Sprungbrett Cacophonous unter Vertrag stand, erscheint ergo nachvollziehbar, aber wie dem auch sei: Auf "On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore" bekommt man wegen der größtenteils unverständlichen Stimmen leider wenig von den poetischen Texten mit, die sich einmal mehr um Legenden und Mythen der Britischen Inseln drehen, während auch musikalisch kaum etwas hängenbleibt, weil OLD CORPSE ROAD abgesehen davon, dass sie das "Hauptmenü" mit pseudo-stimmungsvollem Geschwurbel unterbrechen, fast schon zu viele Ideen aneinanderhängen und dabei vergessen, motivisch zu arbeiten, auf dass sich etwas im Gedächtnis des Hörers festsetzt.
So wird nicht nur der 17-minütige Longtrack 'The Ghosts of the Ruinous Dunstanburgh Castle' - der Fixpunkt der Platte, auf den alles andere hinauszulaufen scheint - als auch "Ghastly Shores Lays the Wreckage of Our Lore" in seiner Gesamtheit zu einer bloßen Reihung zweifellos gekonnt umgesetzter Stilelemente - bedauerlicherweise ohne jegliche Dramatik, kaum nachhallend und leidlich schlüssig strukturiert.
FAZIT: OLD CORPSE ROAD taugen gewiss zu schwarzmetallischen Erzählern von Sagen, Gruselstorys und Märchen, doch dass die Band seit Jahren auf der Stelle tritt, kommt nicht von ungefähr; auch der Nachfolger von "Of Campfires and Evening Mists" strotz vor nettem Spätneunziger-Black-Metal, der jedoch schon damals übergangen worden wäre. Ihr dürft euren Nachbarn Hecate Enthroned die Hände schütteln, Männer …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ghastly Shores Lays the Wreckage of Our Lore
- Harbingers of Death (Voices in the Tempest)
- Black Ship
- Sea Fire
- As Waves Devour Their Carcasses
- Demons of the Farne
- The Ghosts of the Ruinous Dunstanburgh Castle
- WaterLore
- On Ghastly Shores Lays The Wreckage Of Our Lore (2020) - 8/15 Punkten
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