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Someday Jacob: Oxygen Will Flow (Review)
Artist: | Someday Jacob |
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Album: | Oxygen Will Flow |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana / Folk |
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Label: | Haldern Pop / Rough Trade | |
Spieldauer: | 39:30 | |
Erschienen: | 29.05.2020 | |
Website: | [Link] |
SOMEDAY JACOB sind Leisetreter mit "lauten" Botschaften. Die Mitglieder stammen aus Großbritannien sowie den beiden Hansestädten Hamburg und Bremen geben sich auf ihrer vierten Scheibe erzählerisch nach bester (deutscher?) Liedermacher-Fasson, haben aber zweifelsohne auch die eine oder andere US-Westcoast-Pop-Platte gehört.
Von klischeehaft nordischer Sprödigkeit und Reserviertheit kann man beim Hören des in England entstanden Materials allerdings wahrlich nicht sprechen. "Oxygen Will Flow" ist ingesamt ein herzliches Stück Musik, dessen Schöpfer die Welt anscheinend mit feucht glänzenden Augen umarmen möchten. Die teils althergebracht wortreich, teils völlig ohne Gesang in Szene gesetzten Stücke auf "Oxygen Will Flow" leben zum Gestus der Band passend von der erdig warmen Produktion des Briten Simon Barnicott, der sich als Betreuer von u.a. Arctic Monkeys als perfekter Kollaborateur für SOMEDAY JACOB herausstellte.
Stücke wie die schnell verinnerlichte erste Single 'Old Familiar Weight' oder das besonders feinfühlige 'Delicate Ratio' punkten mit liebevoll arrangiertem Satzgesang, wohingegen die Nummern ohne Vocals weitgehend abstrakt bleiben, wenn auch nicht befremden, und in jedem Fall zur übergeordneten (intimen, zurückgelehnten, melancholischen …) Atmosphäre beitragen.
Ungeachtet der Erweiterung des Kerns um Sänger, Gitarrist und Hauptkomponist Jörn Schlüter druch Synthesizer- und Saxofon-Farbtupfer ('Charm Of Men Reprise') sowie Holzblasinstrumente wird SOMEDAY JACOBs Verschränkung von traditionellem Singer-Songwriter-Kram ('Gone' mit süßlich singender Lapsteel-Gitarre) mit raumgreifendem Post Rock ('Charm Of Men', 'Grenade Ravine') letztlich aufgrund mehrerer als Zwischenspiele fungierender Tracks - wie gesagt sind sie nicht selten rein instrumentaler Art ('Gone Reprise', 'Trelissick Garden' …) - auf diesem Album zu einem klassischen Gesamtwerk
FAZIT: Musik als Freund und Lebenshelfer in Krisenzeiten - SOMEDAY JACOB gelingt im vierten Anlauf ein nahezu formvollendeter Crossover aus Seventies-Psychedelic und neuzeitlicher Americana mit der "Einsamer Mann an der Akustikgitarre"-Masche … "Oxygen Will Flow" ist zumindest seinen beiden diesem Schreiber bekannten Vorgängern in puncto Anschaulichkeit - der berühmte Kopfkino-Faktor - und emotionaler Eindringlichkeit überlegen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Charm Of Men
- Old Familiar Weight
- Gone
- Lusty Glaze
- Grenade Ravine
- Gone Reprise
- Tailored Burden
- Always On The Run
- Bitter Winds
- Trelissick Garden
- Delicate Ratio
- Kissing The Dawn
- Charm Of Men Reprise
- It Might Take A While (2015) - 10/15 Punkten
- Everybody Knows Something Good (2017) - 11/15 Punkten
- Oxygen Will Flow (2020) - 12/15 Punkten
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