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Tré Burt: Caught It From the Rye (Review)
Artist: | Tré Burt |
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Album: | Caught It From the Rye |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Oh Boy Records-Thirty Tigers / Membran | |
Spieldauer: | 27:49 | |
Erschienen: | 10.07.2020 | |
Website: | [Link] |
Kunst entsteht auch und gerade dort, wo keine trockenen Berechnungen und emotionales Kalkül Anwendung finden, weshalb TRÉ BURT vielleicht einer der prototypischen Künstler schlechthin ist. Der Amerikaner schöpft seit je ausgerechnet von jenen Situationen im Leben, die eben nicht vorhersehbar sind.
Sein erstes Album, das er bereits 2018 in eigener Regie aufnahm und weltweit im DIY-Verfahren feilbot, steht im Zeichen des Zufalls, auch wenn es stilistisch wenig an "Caught It From the Rye" zu deuteln gibt.
Der in Sacramento lebende Singer-Songwriter wurde zwar von klassischem Soul aus dem Fundus insbesondere der Labels Motown und Stax von The Temptations bis zu Black-Power-Ikone Marvin Gaye inspiriert, doch für seine musikalische Sozialisation zeichnen in erster Linie die großen Liedermacher der Vereinigten Staaten verantwortlich, die ihm teilweise um mehrere Generationen vorausgingen - Woody Guthrie, Neil Young und Townes Van Zandt und natürlich nicht zu vergessen Bob Dylan, der im lakonischen, mit Mundharmonika verzierten 'Undead God Of War' überdeutlich durchscheint.
Davon abgesehen ist an Burt ein Lyriker verlorengegangen, denn er vermag in vortrefflicher Weise, komplexe emotionale Zusammenhänge wohltuend unaffektiert und vergleichsweise simpel auszudrücken. Trotz der inhaltlichen Schwere ist "Caught It From the Rye" jedoch kein bedrückendes Album - im Gegenteil: Ungeachtet seiner leise melancholischen Note vermitteln Stücke wie 'Franklin St. Tunnel' (ein gemischtgeschlechtliches Duett mit Country-Note) oder das schwungvolle wie kurze 'Moth's Crossing' eine gewisse Aufbruchsstimmung, die dem Ganzen die Schwere nimmt und konstruktiver erscheint als ständiges Gejammer.
Tré, dem Musik seinen eigenen Aussagen zufolge in die Wiege gelegt wurde, ist geistig ohnehin zu vielschichtig gestrickt, um sich derart schlichten, einseitigen Empfindungen hinzugeben, gleichwohl musikalische Wechselbäder der Gefühle sozusagen von anderen eingelassen werden.
FAZIT: "Caught It From the Rye" ist ein im besten Sinn raues, unbelassenes und somit auch ausgesprochen authentisches Stück Singer-Songwriter-Kunst, in dessen Rahmen die Lyrics praktisch ebenso wichtig sind wie ihre instrumentale Untermalung.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- What Good
- Caught It From The Rye
- Undead God Of War
- Franklin St Tunnel
- Only Sorrow Remains
- Real You
- Moth's Crossing
- Get It By Now Blues
- Last Hurrah
- Caught It From the Rye (2020) - 12/15 Punkten
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