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Ernte: Geist und Hexerei (Review)
Artist: | Ernte |
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Album: | Geist und Hexerei |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Vendetta | |
Spieldauer: | 34:35 | |
Erschienen: | 26.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Bei ERNTE handelt es sich um ein Black-Metal-Duo, dessen Songs vorwiegend auf dem Mist von Multi-Instrumentalist V. Noir gewachsen sind. Der Schweizer verstärkt sich für sein Projekt lediglich um ein weibliches Pendant mit dem Pseudonym Witch N., wohinter sich Romanautorin, Geigerin und Bassistin Nadine Lehtinen (shEver, momentan Ashtar) verbergen dürfte. Gemessen an der Herkunft der beiden wirkt ihr Debütalbum nicht unbedingt typisch eigenwillig, aber andererseits auch keinesfalls wie Dutzendware.
Nach dem zäh kratzigen Intro ´Prozession´ (Screams, zerdehnte Geigenmelodien zu ein paar Drum-Schlägen) brettert das Duo rasant drauflos. Der Sound, der im eigenen Studio des Projektkopfs zustande gekommen ist, bleibt leicht verwaschen, aber druckvoll und noch transparent genug, um ERNTE ungeachtet ihrer monochromen Ästhetik nicht als plumpe Neunziger-Nostalgieveranstaltung abzutun.
Die eher konservative Ausrichtung des Ganzen hat vielmehr den angenehmen Nebeneffekt, dass sich der Hörer nach zwei, drei Stücken rasch zurechtfindet. Gleichzeitig komponieren V. und N. mit einem frischen Schwung, der keine abgeschmackten Songstrukturen zulässt. das unheilvoll melodische Flirren und Klirren funktioniert etwas länger als eine halbe Stunde lang auch deshalb hervorragend, weil ihm handfeste Melodien zugrunde liegen.
Wenn der Fuß wie stellenweise für ´Killing Phantasmagoria´ oder während ´The Ending Void´ (hier schimmert die Sludge-Historie von N. durch) vom Gaspedal genommen wird, gewinnt der ansonsten flotte Zweier an Eindringlichkeit - zumal die Stimme der Frontfrau herrlich gallig ist. Letzten Endes nehmen ERNTE auf ihre kompromisslose Art für sich ein, und das ist dann doch typisch schweizerische Exzentrik.
FAZIT: Traditionell skandinavisch geprägter Black Metal, der so anachronistisch anmutet wie andere Genre-Erzeugnisse aus der Schweiz (Paysage d´Hiver vielleicht allen voran), aber in seiner Vertrautheit verhältnismäßig leicht verdaulich ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. Prozession (Intro)
- 02. Betyle (The Holy Stone)
- 03. When the Moon is Calling
- 04. The Cold Mists of November
- 05. Killing Phantasmagoria
- 06. Montane Mastery
- 07. The Holy Stone Part II (Interlude)
- 08. The Ending Void
- Bass - Witch N., V. Noir
- Gesang - Witch N.
- Gitarre - V. Noir
- Schlagzeug - V. Noir
- Sonstige - Witch N. (Violine)
- Geist und Hexerei (2021) - 11/15 Punkten
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