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Eyesberg: Claustrophobia (Review)
Artist: | Eyesberg |
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Album: | Claustrophobia |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Neo-Progressive-Rock |
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Label: | Progressive Promotion Records | |
Spieldauer: | 48:35 | |
Erschienen: | 05.02.2021 | |
Website: | [Link] |
EYESBERG stehen wie kaum eine andere Band für gediegenen Neoprog, der sich mit Wonne in der Vergangenheit bedient. Explizit bei GENESIS, inklusive gefühligem Flöteneinsatz (die Abwesenheit des Instruments im Booklet lässt vermuten: Sehr gut gesampelt). Bei einer Historie, die bis in die Siebziger zurückreicht, kaum verwunderlich und legitim. Mögliche Vorwürfe der Antiquiertheit perlen angesichts der beseelten Interpretation ab wie Wasser von Elefantenhaut.
Man könnte meinen, der Titel „Claustrophobia“ sei bei T abgeschaut, doch weit gefehlt, das Album widmet sich der dramatisch-desaströsen Biographie Vincent van Goghs. Der stilbildende Impressionist in den Fängen expressiver Eklektizisten, könnte schlimm enden, es läuft aber ziemlich gut zusammen. Wobei die selbstzerstörerischen Aktivitäten des Malers, bis hin zum Suizid, in sattem Wohlklang etwas untergehen. Keine Bange, für großes Drama und Schwelgen angesichts des Untergangs bleibt genügend Raum.
Die Keyboards fahren von Piano bis Mellotron große Geschütze auf, die Gitarre wandelt stilsicher auf Steve Hacketts Spuren, Bass und vor allem Drums (Jimmy Keegan) sorgen vernehmlich für dynamische Unterstützung. Sänger Malcolm Shuttleworth erledigt einen ordentlichen Job und tritt nicht als Peter Gabriel/Phil Collins-Klon auf. Stimmlich liegt er näher bei Peter Nicholls von IQ, die musikalisch ebenfalls als Stichwortgeber taugen.
FAZIT: „Claustrophobia“ ist das bislang stärkste Album EYESBERGs. Es besitzt bei allem ausladenden Sentiment Schmiss und packende Melodien. Um die Musik vollends genießen zu können, ist es aber nicht von Übel, eingefleischter Nostalgiker zu sein. Aber sind wir das mitunter nicht alle? Wenn man auf eine gepflegt-betörende Zeitreise Richtung Vincent Van Gogh gehen möchte, ist, neben der entsprechenden Dr. Who-Folge, „Claustrophobia“ auch als klanglicher Wonneproppen eine gute Wahl.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Claustrophobia (11:01)
- Strange Boy (5:00)
- Walking in Storms (9:35)
- Salamander Tree (3:10)
- Sacrifice (6:31)
- We Want You Out! (3:43)
- Into the Asylum (6:27)
- Final Ride (3:21)
- Bass - Georg Alfter
- Gesang - Malcolm Shuttleworth, Emma Edingloh
- Gitarre - Georg Alfter
- Keys - Norbert Podien
- Schlagzeug - Jimmy Keegan
- Sonstige - Norbert Podien (Drum Programming)
- Blue (2014) - 12/15 Punkten
- Masquerade (2016) - 12/15 Punkten
- Claustrophobia (2021) - 11/15 Punkten
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