Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Graham Costello: Second Lives (Review)

Artist:

Graham Costello

Graham Costello: Second Lives
Album:

Second Lives

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Jazz / Rock

Label: Gearbox / Bertus
Spieldauer: 46:49
Erschienen: 07.05.2021
Website: [Link]

Graham Costello, Schlagzeuger und Komponist aus Schottland mit burmesisch-indianischen Wurzeln, hat auf seinem zweiten Album unter eigenem Namen einmal mehr mit für ihn vertrauten Musikern gearbeitet. Zusammen mit der Gruppe Strata inszeniert er Jazz einmal mehr genau so, wie er einst gedacht war und heute zwangsläufig klingen muss - oft schroff, unberechenbar, laut und grell oder leise dröhnend wie eine Menge derzeit trendiger "Geräuschmusik" dort draußen.

Das Besondere dabei? Die Band ist der Mehrheit der Vertreter dieses oder jenes Stils, dessen sie sich bedient, deutlich überlegen, was Vision und Handwerk betrifft.

Das hauchzarte ´Eudaimonia´ führt nach kurzem Intro auf die falsche Fährte, was den Duktus von Costello und Co. angeht. Eher repräsentativ für "Second Lives" steht daraufhin knallige ´Legion´ mit polterndem Schlagzeug, fiebrig brummelndem Kontrabass und schreiendem Saxofon.

Das sich langsam hochschraubende ´The Colossus´ repräsentiert den allgemeinen Modus Operandi der Combo dann endgültig: bedächtig, zunächst scheinbar kein Wässerchen trüben könnend und letztlich einen regelrechten Sturm heraufbeschwörend. Ausnahmen bestätigen freilich die Regel, wie das minimalistische, repetitive ´Snowblind´ bezeugt; das Ambient-Genre liegt hier in gar nicht mehr so weiter Ferne. Breite, schwere Unisono-Parts in tiefen Registern erzeugen unterdessen eine nachgerade rockige Heaviness

In ´Impetu´ wiederum offenbart sich der praktisch gänzlich freie Umgang der Musiker mit gängigen kompositorischen Strukturen, wobei ihnen das Kunststück gelingt, auf Konventionen zu pfeifen und gleichzeitig trotzdem nicht einen Augenblick lang den Eindruck zu vermitteln, sie würden nicht wissen, was sie da tun.

Kurz gesagt: "Second Lives" mäandert in verschwenderischem Maß umher und könnte das Ziel seiner Schöpfer dennoch auf keinem kürzeren Weg erreichen.

FAZIT: Explorativer Jazz - lyrisch, spielfreudig, Genre-Grenzen überschreitend und somit ein Geheimtipp für scheuklappenfreie Musikliebhaber jeglicher Couleur … vielleicht die Crossover-Platte des Frühjahrs 2021?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2544x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • ??
  • Eudaimonia
  • Legion
  • Iris
  • The Colossus
  • Circularity
  • Impetu
  • Snowblind
  • Arrowhead
  • Ataraxia
  • Second Lives

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!