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Ivy Gold: Six Dusty Winds (Review)
Artist: | Ivy Gold |
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Album: | Six Dusty Winds |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues-Rock |
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Label: | Golden Ivy Records/Broken Silence | |
Spieldauer: | 44:27 | |
Erschienen: | 12.03.2021 | |
Website: | [Link] |
„Eigentlich hatte ich keine großen Pläne oder Ziele verfolgt mit meiner Musik. Ich wollte nur ein paar Songs schreiben und Spaß daran haben. Aber als die Lieder die Ohren einiger besonderer Leute erreichten, begann die Geschichte von IVY GOLD: Wie aus heiterem Himmel!“ (Manou – Sängerin von IVY GOLD)
Man sollte sich nicht von dem Album-Cover täuschen lassen, das einem doch irgendwie künstlich, wie für eine Model-Agentur gestellt, erscheint. Denn hinter diesem 'Kunstwerk' verbirgt sich in erster Linie urwüchsiger Blues mit einer Sängerin, die genau die richtige Röhre dafür hat. Mal ein bisschen DORO PESCH oder INGA RUMPF und dann auch etwas ETTA JAMES, allerdings nicht ganz so markant wie diese Blues-Ikone der 60er-Jahre. Dafür zum Glück aber noch verdammt lebendig.
„Six Dusty Winds“ ist das Debüt von IVY GOLD, das allerdings manchmal noch sehr aus der Zeit gefallen klingt. Hier ist der Blues-Rock noch so rau und rotzig wie in den 60ern und 70ern des vergangenen Jahrhunderts, aber gerne auch wie in der Gegenwart, die ein JOE BONAMASSA gehörig für sich vereinnahmt hat.
Und wenn Manou in „This Is My Time“ lauthals feststellt: „This is my time / To change my life / It's not a crime / To break free“, dann nehmen wir ihr das ab. Auch wenn aus solcher Musik mehr die Hoffnung als radiotaugliche Realität spricht. Denn heutzutage ist selbst so uriger Blues-Rock mehr Nische als massentauglich – gerade wenn (fast) alle Bühnen dieser Welt pandemisch leergefegt sind. Staubige Songs eben, wie geschaffen für eine brodelnde Live-Atmosphäre.
Aber natürlich ist es nicht nur die Stimme, welche den Reiz von „Six Dusty Winds“ ausmacht. Gerade Gitarrist Sebastian Eder, der lange Zeit Mitglied der Hard-Rock-Band AVALON war, bereichert durch sein flexibles Spiel zwischen CLAPTON bis bereits benannten BONAMASSA und einem MOORE sowie in speziellen Momenten sogar hin zu Mr. GILMOUR das Album ungemein. Oft umschmeicheln sich in den Songs dabei die Stimme und die Gitarre gegenseitig, wie beispielsweise in der emotionalen Ballade „Shine On“, die sich zu einer echten Hymne erhebt.
Und dann ist da auch noch der schwedische Pianist und Keyboarder Anders Olinder, der bereits mit PETER GABRIEL, AMY WINEHOUSE, GLEN HUGHES und vielen Anderen zusammenarbeitete und aus dessen oft orgeligen Sounds man all die Größen, mit denen er bereits auf der Bühne stand, herauszuhören scheint. Auch dass der Sprung von einer AMY W. hin zu IVY G. gar kein all zu großer ist, vermögen selbst die sechs staubigsten Winde nicht verhüllen.
„Retribution“ wiederum ist in seiner melodiösen Hardrock-Verspieltheit etwas Besonderes, übt aber trotz des Titels keine Vergeltung, sondern stellt mitunter die eine oder andere Verbindung zu altbekannten Zeiten her, als sich beispielsweise, jenseits von DEEP PURPLE, WHITESNAKE und RAINBOW gegenseitig den Rang ablaufen wollten.
Mit IVY GOLD darf man wieder hoffen.
Worauf?
Natürlich auf eine Renaissance des Blues-Rock, dies- und jenseits eines BONAMASSA, mit einem Retro-Gesicht und zugleich jeder Menge dynamische, ideenreiche und druckvolle Melodien, die zeigen, wie wichtig solche Musik gerade jetzt in der Gegenwart ist, wenn man Tag für Tag darauf hofft, dass endlich wieder wahre Feuerwerke auf der Bühne vor einem Haufen Fans, egal ob mit oder ohne Maske, entfacht werden. Die sechs staubigen Winde schlagen jedenfalls schonmal jede Menge Funken!
FAZIT: Es sind gleich sechs staubige, mitunter sogar furztrockene Blues-Rock-Winde mit weiblicher Rock-Röhre, die uns von IVY GOLD auf ihrem Debüt „Six Dusty Winds“ entgegenwirbeln. Breit instrumentiert und der Vergangenheit huldigend, ohne dabei jemals den Blick in Richtung Zukunft zu verlieren. Mit IVY GOLD atmet der Blues-Rock endlich wieder eine gehörige Prise Frischluft ein, auch wenn die musikalisch auf sechs staubigen Winden daherkommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Face Of Deceit
- This Is My Time
- Retribution
- Believe
- Six Dusty Winds
- Suspicion
- Shine On
- We Are One
- Without You
- Born Again
- Bass - Kevin Moore
- Gesang - Manou
- Gitarre - Sebastian Eder
- Keys - Anders Olinder
- Schlagzeug - Tal Bergman
- Six Dusty Winds (2021) - 12/15 Punkten
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