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Johnny Cash: At The Carousel Ballroom (April 24, 1968) (Review)

Artist:

Johnny Cash

Johnny Cash: At The Carousel Ballroom (April 24, 1968)
Album:

At The Carousel Ballroom (April 24, 1968)

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Country

Label: BMG / Warner
Spieldauer: 64:18
Erschienen: 29.10.2021
Website: [Link]

Sachkundige in allen Fragen über JOHNNY CASH verbinden das Jahr 1968 mit den beiden zu Klassikern avancierten Alben "At Folsom Prison" und "At San Quentin" des Country-Stars, doch fortan sollte man auch diese nun erstmals vorliegenden Aufnahmen berücksichtigen, wenn es um jene Monate geht.

Man könnte "At The Carousel Ballroom" als fehlendes Bindeglied zwischen den beiden erwähnten Platten ansehen, die bekanntlich in Gefängnissen mitgeschnitten wurden. Cash spielte in der Halle im kalifornischen San Francisco, die ursprünglich ein Swing-Tanzsaal war, kurzzeitig unter anderem von Grateful Dead und Jefferson Airplane geleitet wurde sowie später umzog (der Name änderte sich zu Filmore West), ein Programm, das sich von jenem der anderen Titel unterschied.

Toningenieur Augustus Owsley "Bear" Stanley III (auch LSD-Produzent mehrerer damaliger Acts) zeichnete auch für eine Live-Verewigung von Big Brother & The Holding Company an selber Stelle im selben Jahr verantwortlich, hat es hier aber vor allem geschafft, den meistens eher reservierten "Man in Black" intim auf Tuchfühlung mit dem Publikum und im steten Dialog sowohl mit seiner frisch Angetrauten June als auch seinen Mitmusikern zu zeigen. Die Frau kommt im dritten Viertel des Sets übrigens mit einem gesonderten Spot zum Zug, der mehrere Tracks umfasst.

Die jeweils anderthalb Minuten von ´Guess Things Happen That Way´ und ´Old Apache Squaw´ bieten eine unvergleichliche erzählerische Dichte auf minimalistischem musikalischen Fundament, wohingegen die melancholischen Viertakter ´Long Black Veil´ und ´One Too Many Mornings´ verhältnismäßig aufwändig arrangiert wurden. Wie im Fall des lakonischen Narrativs ´The Ballad of Ira Hayes´ gilt aber: Cashs charismatisches Organ steht im Brennpunkt, auch wenn speziell in treibenden Stücke wie ´Orange Blossom Special´ und ´I Walk the Line´, das als Standard am Ende unausweichlich erscheint, W.S. Holland als feinfühliger Drummer hervorsticht.

Letzten Endes fühlt man sich den ProtagonistInnen als Hörer so nah, als würde man mit ihnen auf den Brettern stehen.

FAZIT: "At the Carousel Ballroom" genießt unter allen Live-Nachlesen von JOHNNY CASH eine Ausnahmestellung, weil die Veröffentlichung nicht geplant war, sodass der Singer-Songwriter in umso zwangloser, umgänglicherer Stimmung eingefangen wurde - ein beispielloses Zeitzeugnis und Pflichtstoff nicht nur für Americana-Historiker.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2489x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • 1. Cocaine Blues
  • 2. Long Black Veil
  • 3. Orange Blossom Special
  • 4. Going to Memphis
  • 5. The Ballad of Ira Hayes
  • 6. Rock Island Line
  • 7. Guess Things Happen That Way
  • 8. One Too Many Mornings
  • 9. Don’t Think Twice, It’s All Right
  • 10. Give My Love to Rose
  • 11. Green, Green Grass of Home
  • 12. Old Apache Squaw
  • 13. Lorena
  • 14. Forty Shades of Green
  • 15. Bad News
  • 16. Jackson
  • 17. Tall Lover Man
  • 18. June’s Song Introduction
  • 19. Wildwood Flower
  • 20. Foggy Mountain Top
  • 21. This Land Is Your Land
  • 22. Wabash Cannonball
  • 23. Worried Man Blues
  • 24. Long Legged Guitar Pickin’ Man
  • 25. Ring of Fire
  • 26. Big River
  • 27. Don’t Take Your Guns to Town
  • 28. I Walk the Line

Besetzung:

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