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Lazuli: Dénudé – 16 Songs, Naked & Unplugged (Review)
Artist: | Lazuli |
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Album: | Dénudé – 16 Songs, Naked & Unplugged |
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Medium: | CD | |
Stil: | Minimalistisch-klassischer Progressive Rock |
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Label: | L'Abeile Rôde/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 66:50 | |
Erschienen: | 26.03.2021 | |
Website: | [Link] |
LAZULI ziehen blank und tanzen mit ihren alten und neueren Songs durch die Pandemie. Dabei lassen sie alle Hüllen fallen und stehen nackt da.
Nackt – und wunderschön…
Klingt komisch?
Ist's aber nicht!
Denn auf „Dénudé“ nehmen sich die französischen Ausnahme-Progger einige ihrer älteren, ehemals noch sehr bombastisch aufgelegten, Stücke vor und entblättern sie auf ihr akustisches Grundgerüst.
Doch keine Angst – gänzlich können sie auch auf „Dénudé“ dem progressiven Bombast nicht abschwören und lassen mal E-Gitarren, E-Bässe und Fender Rhodes krachen und verzichten nicht auf elektronische Spielereien. Was aber besonders auffällt, ist, wie betont der wunderschöne Gesang von Dominique Leonetti in den Vordergrund der Aufnahmen rückt.
Aber auch die Pedal Steel bekommt viel Platz auf dem Album eingeräumt, sodass neben Folk-, auch Country- und Weltmusik-Elemente wie selbstverständlich ihren Platz auf dem nackten Klangkörper eingeräumt bekommen und so gesehen mal mit Cowboy-Hut, Peitsche, Indianerschmuck und rauchenden Colts daherkommen, die ihr Ziel nicht verfehlen.
Vieles erinnert auf „Dénudé“ beispielsweise an die akustische PETER GABRIEL-Ära mit „New Blood“ (auch wenn hier nicht gleich ein ganzes Orchester aufgefahren wird).
Obwohl – LAZULI sind und bleiben einzigartig, was sie auch – auf wirklich überraschende und wohl durch die Pandemie erzwungene Art und Weise – mit „Dénudé“ beweisen und zugleich bestätigen, dass, egal was für ein Album sie auch immer veröffentlichen mögen, sie in keinerlei Schublade zu stecken sind. Außer natürlich, auf der Schublade steht: The one and only LAZULI!
Das Album beginnt mit einem Song aus ihrem vorletzten Album „Saison 8“ (2018) und endet mit „Un Automne“ vom ersten Album „Amnésie“ (2003). Doch wer nun denkt, LAZULI rollen ihre 'nackten' Songs chronologisch von hinten auf, der irrt.
Ja, auch in diesem Sinne bleiben die französischen Folk-Prog-Götter (So darf man sie wirklich, ohne dabei ein schlectes Gewissen zu haben, nennen!) unberechen- und unkatalogisierbar.
Dazwischen geht es bunt durcheinander mit ihren Stücken aus den Jahren 2006, 2009, 2011, 2014 und 2016. Und egal, in welchem Jahr wir uns auch befinden – jedes bereitet uns mit dem ausgewählten Song eine Gänsehaut. Aber bitte wirklich richtig hinhören. Das ist natürlich die Voraussetzung, um bewegend bewegt von „Dénudé“ zu sein.
Auch wird man dabei dankbar feststellen, dass LAZULI sich vorrangig bei der Auswahl ihrer Titel auch für zwei Alben entschieden haben, welche die Meisten von uns gar nicht auf dem LAZULI-Schirm haben, nämlich das 2003er „Amnésie“ und das 2006er „En Avant Doute“ mit jeweils drei Stücken.
Ach so – und wer noch nicht wissen sollte, dass ein ganz spezielles Instrument den speziell-musikalischen Charakter von LAZULI ausmacht, der auch bei jedem Konzert (Als diese noch als selbstverständlich galten…) ausgiebig zum Tragen kommt, der sei explizit darauf hingewiesen: die Leodé (Bass-Stick a'la TONY LEVIN) macht natürlich, neben der Marimba, auch „Dénudé“ wieder zu einem außergewöhnlichen Musikereignis. Nicht umsonst scheinen wohl Albumtitel und Instrument solch ungemeine Ähnlichkeit zu besitzen.
Wow, echt geiler Porno-Prog (Bitte nicht falsch verstehen!), den uns hier LAZULI in Vollendung, zusätzlich verpackt in einem Digipak samt 24-seitigen Booklet, bieten. Lasst alle Hüllen fallen und lauscht berauscht den 16 'nackten' Songs von LAZULI. Der OHRgasmus ist für alle, die Progressives, Akustisches und Klassisches lieben, garantiert!
Sollte man dazu noch ein FAZIT schreiben? Nö, außer: „Dénudé“ ist Sex für die Ohren! Ein fantastisches Album!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- J'Attends Un Printemps
- Dans Le Formol Au Museum
- Cassiopée
- 15H40
- Mers Semblables
- Tristes Moitiés
- Multicolère
- Une Ombre Au Tableau
- Vita Est Circus
- Naïf
- En Avant Doute
- La Valse À Cent Ans
- La Vie Par La Face Nord
- Une Pente Qu'on Dévale
- Nos Âmes Saoules
- Un Automne
- Bass - Claude Leonetti
- Gesang - Dominique Leonetti
- Gitarre - Arnaud Beyney, Dominique Leonetti
- Keys - Romain Thorel
- Schlagzeug - Vincent Barnavol
- Sonstige - Claude Leonetti (Léode), Romain Thorel (French Horn)
- [4603 Battements] (2011) - 13/15 Punkten
- Tant Que L'Herbe Est Grasse (2014) - 12/15 Punkten
- Nos Âmes Saoules (2016) - 13/15 Punkten
- Saison 8 (2018) - 13/15 Punkten
- Le Fantastique Envol De Dieter Böhm (2020) - 13/15 Punkten
- Dénudé – 16 Songs, Naked & Unplugged (2021) - 14/15 Punkten
- 11 Onze Onze (2023) - 14/15 Punkten
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