Mag sein, dass sich die Beseztung von LIGHT THE TORCH geändert hat, doch stilistisch bleibt die Band ihrem Erfolgsrezept logischerweise treu.

Intern ist es bei der Metalcore-Supergroup unter personellen Gesichtspunkten nie ruhig gewesen, seitdem sie vor neun Jahren gegründet wurde. Francesco Artusato und Howard Jones haben sich aber als feste Konstanten bewährt und das metaphorische Schiff auf Kurs gehalten, derweil 2021 Alex Rüdinger von Whitechapel hinter den Kesseln hockt und Ryan Wombacher von Bleeding Through hier zum letzten Mal zu hören ist. Der Drummer adelt sich insbesondere während des zwischen rockig und metallisch rollenden ´Living With A Ghost´ zu einem feinfühligen Groover, ansonsten ist Howard mal wieder der Chef im Ring.

Der Mann gilt nicht umsonst weit über das piefige Metalcore-Milieu hinaus als Rampensau mit charismatischer Stimme, und dementsprechend selten müssen LIGHT THE TORCH aus Verlegenheit auf austauschbares Gebrüll zurückgreifen. Dazu komponiert Artusato sowieso viel zu konzentriert mit starkem Fokus auf mehrheitsfähigen Hooks. Elektronische Versatzstücke sind ihm im Zuge dessen ein probates Mittel, um die Massen zu begeistern, was besonders gut mit Stadionrock-kompatiblem Stoff wie I Hate Myself´ oder ´Become the Martyr´ gelingt.

Schade ist auch und gerade wegen eines so deutlich hervortretenden Pop-Appeals lediglich der Umstand, dass LIGHT THE TORCH ausgerechnet einen Song aus dieser Ecke viel zu brav auf ihre musikalische Schiene verlegen - Für ihr Cover von Terence Trent D'Arbys Achtziger-Schmonzette ´Sign Your Name´ wäre eigentlich viel mehr Mut zu erwarten gewesen, aber Schwamm drüber.

FAZIT: Hochglanz-Metalcore in bewährter Form ohne Brüche oder Überraschungen - LIGHT THE TORCH wären nach wie vor nur die halbe Miete wert (höchstens!), wenn sie nicht von Ausnahmestimme Howard Jones angeführt würden.