Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Lucid Planet: II (Review)

Artist:

Lucid Planet

Lucid Planet: II
Album:

II

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive- und Pychedelic-Rock, Djent, Electronic, Tribal

Label: Eigenpressung/Just For Kicks
Spieldauer: 68:10
Erschienen: 12.11.2021
Website: [Link]

Australien ist weit weg – aber die Musik von LUCID PLANET auf „II“ so verdammt nah am ebenso weit entfernten TOOL aus Amerika! Und die werden in Europa bei allen, die Prog, Härte, Djent und Psyche in Kombination mögen, heiß geliebt. So gesehen öffnen LUCID PLANET ihren ganz speziellen 'Werkzeug'-Kasten, der mit „II“ eins der besten Prog-Rock-Alben dieses Jahres zimmert.
Also – alle, die sich dieses ambitionierte, experimentelle, naturverliebte (mitunter esoterische), aber auch elektronisch verspielte zweite Album von LUCID PLANET zu Gemüte und Ohr führen, werden garantiert schon nach dem das Album eröffnenden Longtrack „Anamnesis“ ein langes Gesicht vor Verblüffung machen. So ambitioniert und einfallsreich und überraschend klangen einstmals TOOL auf jeder ihrer Veröffentlichungen – und LUCID PLANET haben sich genau diese Eigenschaften zueigen gemacht und erweisen damit ihren Vorbildern alle Ehre, wobei sie neben dem klassischen Rock-Instrumentariumzugleich auf Didgeridoo, Flöten, Geigen und effektvolle Electronics setzen, dass es eine wahre Freude ist, ihnen auf ihrer konzeptionellen musikalischen Reise in ihre „extraordinary magic“ zu folgen, die uns 'in eine neue Welt einlädt, wo alle frei sind und ihre innere Bestie hinter sich gelassen haben, um sich auf die andere Seite zu bewegen'.

Zugleich ist die Musik natürlich genauso mystisch wie das Cover und die bildreiche Gestaltung des dicken Booklets sowie das gesamte Konzept dahinter. Man fühlt sich ähnlich wie in dem Wald des Covers mit den eigenartigen Figuren und lebendigen Bäumen, die jedem, der gerne mal ein feines Kräuterchen raucht, sicher mehr sagen als einem pragmatischen, alles hinterfragenden Skeptiker. Auf diese Musik muss man sich einlassen – dann berauscht sie, wobei ein Vergleich mit TOOL im Grunde viel zu kurz gegriffen ist, denn KARNIVOOL sowie OZRIC TENTACLES oder TAME IMPALA und MARS VOLTA geistern in diesem Wald ganz gleichberechtigt ebenfalls rum und treiben nicht etwa ihr Unwesen, sondern beGEISTERn durch die Musik-Brille, die ihnen LUCID PLANET aufsetzt.

Die Band selber betont, dass für sie und ihre Musik die Aura Australiens sehrt wichtig ist, besonders der australische Busch und die Strände sowie die ungewöhnliche Naturvielfalt, was sich auch ausgiebig in ihrer Musik niederschlägt. Den Beweis dafür erbringen sie auf „II“ fast 70 Minuten lang, wenn Vögel zwitschern, Wellen rauschen, Wind durch Blätter weht und all die Naturgeräusche eben nicht wie nur ein netter Gimmick, sondern als verbindendes Element verstanden werden und besonders die vielen psychedelischen Passagen innerhalb des Albums bereichern.

Einen weiteren fetten Pluspunkt verdient das absolut überzeugende Sound-Design von „II“, das gerade bei der Vielfältigkeit der Stücke und der Kombination von elektronisch-bombastischen sowie akustisch-fragilen und metallisch-harten Instrumenten, verdammt wichtig ist. Man möchte kaum glauben, dass das Trio aus Melbourne diesen gigantischen, stereo-effektvollen Sound in Eigenproduktion aufgenommen und gemixt haben und dann erst in Nashville von Ted Jensen mastern ließen. Das Ergebnis ist jedenfalls genauso stark wie die Musik auf „II“.

FAZIT: Weit, weit über den großen Teich aus der victorianischen Hauptstadt Melbourne (Australien) kommen LUCID PLANET mit einer unfassbar faszinierenden Mischung aus Tribal Sounds, Progressive Rock, Elektronischem, Djent, Psychedelischem sowie esoterisch Angehauchtem und Naturgeräuschen aus dem australischen Busch. So wird „II“ zu einer klangfarbenfrohen Reise durch Australien, die genauso faszinierend ist wie „Lateralus“ von TOOL in Kombination mit „My Life In Bush Of Ghosts“ von ENO und BYRNE.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3559x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Anamnesis
  • Entrancement
  • Organic Hard Drive
  • Offer
  • On The Way
  • Digital Ritual
  • Face The Sun
  • Zenith

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • II (2021) - 13/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!