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Philippe Mouratoglou Trio: Ricerare (Review)
Artist: | Philippe Mouratoglou Trio |
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Album: | Ricerare |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Vision Fugitive | |
Spieldauer: | 52:52 | |
Erschienen: | 16.07.2021 | |
Website: | [Link] |
Der multi-instrumental bewanderte Jazz-Giatarrist und Komponist Philippe Mouratoglou reicht nach etlichen Crossover-Experimenten ein relativ geradliniges Trio-Album ein, das Freunde des leise tönenden und doch sehr lautstark sprechenden Jazz begeistern dürfte.
Im Großen und Ganzen verbreitet "Ricercare" eine pastorale, friedliche Stimmung, weshalb wohl auch nahelag, dass die warm tönende Ballade ´Ricercare XXXVIII´ praktisch zum Titelstück der Platte wurde. Die recht unkonventionellen Harmonien in ´Fleurs Obscures´ umweht hingegen ein verschrobener Zauber, dem man sich ebenso wenig entziehen kann wie den außerordentlich impressionistischen Kompositionen ´The Peacocks´ und - es sind die beiden überlangen Epen - ´Inventions sur Curumim´ sowie ´Soleils d'hier´.
Setzt einer der drei Spieler zwischenzeitlich aus, ist seine Stille für die Gesamtwirkung des Albums genauso entscheidend wie die spürbar nicht improvisatorische Anlage der enthaltenen Stücke, die letztlich einen Eindruck absoluter Stringenz hinterlässt - zumal mit einem sehr bildhaften Charakter in vielen Momenten und speziell während des verschlungen groovenden Schleichers ´Bleu Sahara´; dieser besitzt ein in der Tat staubiges Wüstenflair, so als würden sich Beduinen auf ein Akustikkonzert von Pat Metheny verirren, nimmt allerdings in der zweiten Hälfte auf virtuose Weise Fahrt auf und fast schon Flamenco-artige Züge an.
Die dramatisch aufwärts gerichteten Bassläufe während ´Visions (Cherokee)´, das wirklich nevös im Sinne seiner Benennung Regentropfen gleich plätschernde ´Les Mains de Pluie´ … dies und mehr zeugt von Mouratoglous Detailliebe. "Vision Fugitive" bleibt immerzu in Bewegung und unberechenbar - ganz so, wie es der Name des Labels suggerieren könnte …
FAZIT: Ein gesangloses Album von außergewöhnlicher Strahl- und Aussagekraft - "Ricerare" spriicht buchstäblich Bände zwischen Weltmusik und Combo-Jazz, wobei eine Akustikgitarre, ein Kontrabass und ein minimalistisches Drumkit als grammatische Grundlagen für komplex fantasievolle Satzbauten ausreichen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Visions (Cherokee)
- Bleu Sahara
- Les Mains de Pluie
- The Peacocks
- Fleurs Obscures
- Ricercare XXXVIII
- Inventions sur Curumim
- Capricornes
- Shamisen
- Soleils d'hier
- Bass - Bruno Chevillon
- Gitarre - Philippe Mouratoglou
- Schlagzeug - Ramon Lopez
- Univers Solitude (2018) - 13/15 Punkten
- Ricerare (2021) - 12/15 Punkten
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