Partner
Services
Statistiken
Wir
The Tea Party: Blood Moon Rising (Review)
Artist: | The Tea Party |
|
Album: | Blood Moon Rising |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive / Hardrock |
|
Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 51:24 | |
Erschienen: | 26.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Dass die einst hochgehandelten und insbesondere mit ihrem 1995er Klassiker "The Edges of Twilight" unsterblich gewordenen THE TEA PART zu Recht seit Jahren wesentlich kleinere Brötchen als zu Major-Label-Zeiten backen, wird auf ihrem ersten neuen Album nach langer Zeit aufs Neue deutlich. Das Trio zeigt sich nach einer siebenjährigen Longplay-Pause - die in Eigenregie veröffentlichte EP “Black River” also nicht mitgerechnet - erschreckend einfallslos.
Es ist paradox: Früher rügten Kritiker THE TEA PARTY als Kopisten von Led Zeppelin und den Doors, heute machen Jeff Martin, Jeff Burrows und Stuart Chatwood gar keinen Hehl mehr aus diesen Einflüssen und erdreisten sich sogar zu einem allenfalls souveränen Cover von Led Zeps ´Out On the Tiles´, während andere Tracks auf “Blood Moon Rising” allzu deutlich bei den Rockgrößen der Seventies abgekupfert wurden. In den 1990ern und bis in die 2000er hinein hat die Gruppe aber tatsächliche Innovation betrieben, vor allem durch die Verschmelzung ihrer Wurzeln mit Industrial und Einflüssen aus dem Kulturkreis des Mittleren Ostens.
Die Ausbeute, was denkwürdige Momente angeht, ist auf der neuen LP traurig niedrig. Der hinlänglich bekannte EP-Track tritt die Pforte als eingängiger Folk-Rocker in angemessener Weise auf, anschließend durchschreitet man einige klischierte Niederungen, sei es während der verkifften Schunkel-Balladen ´Sunshower´ ("when we were young, when we were strong", tja…) und ´Our Love´, in Form des ziellos mäandernden ´Shelter´ oder des schablonenhaften ´Summertime´. Bei all diesen Stücken darf man von Glück reden, dass sie in durchschnittlich drei Minuten abgewickelt werden.
Ob man damit zu Radio-Airplay gelangt? ´The Beautiful´ wirkt am ehesten darauf gebürstet, ist aber auch eindeutig von früheren Hits inspiriert. Klar, verdient hätten THE TEA PARTY den "großen Wurf", aber man bleibt unterm Strich ambivalent, was "Blood Moon Rising" betrifft - auch bezüglich des hypnotischen (nervigen?) ´Way Way Down´ mit dreckiger Slide-Gitarre, Mundharmonika und Gesangsführung im Unisono oder des Titelstücks, das mit Pedal Steel und Gospel-Chor aufwartet, aber auch unsäglich müde wirkt.
Im trickreich arrangierten ´So Careless´, während des gleichsam unberechenbaren ´Hole in My Heart´ und in der Bonussektion der Sonderformate des Albums blitzt die alte Genialität noch einmal auf. So originell, wie THE TEA PARTY hier Joy Divisions ´Isolation´ und ´Everyday Is Like Sunday´ vom gefallenen Smiths-Engel Morrissey interpretieren, würde man sich auch ihren Umgang mit eigenen Ideen wünschen.
FAZIT: THE TEA PARTY befinden sich weiterhin auf einer verhältnismäßigen Talfahrt. Die einst in allen Belangen aufregende Band gibt auf "Blood Moon Rising" ein mattes Abziehbild ihrer selbst ab, und dass das Material dafür im Laufe von fünf Jahren zwischen Kanada und Australia aufgenommen wurde, wo Frontmann Jeff Martin mittlerweile abseits seiner beiden Mitmusiker lebt, schlägt sich in einem zerfahren lieblosen, oberflächlichen Eindruck nieder. Das konntet ihr mal viel, viel besser, Männer!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Black River (02:56)
- 2. Way Way Down (02:52)
- 3. Sunshower (03:58)
- 4. So Careless (03:22)
- 5. Our Love (04:36)
- 6. Hole In My Heart (03:22)
- 7. Shelter (03:55)
- 8. Summertime (02:57)
- 9. Out On The Tiles (03:36)
- 10. The Beautiful (04:35)
- 11. Blood Moon Rising (Wattsy’s Song) (04:20)
- Bonustracks:
- 12. Isolation (03:57)
- 13. Everyday Is Like Sunday (03:35)
- 14. Way Way Down (Live) (03:17)
- Bass - Stuart Chatwood
- Gesang - Jeff Martin
- Gitarre - Jeff Martin
- Keys - Stuart Chatwood
- Schlagzeug - Jeff Burrows
- The Ocean At The End (2014) - 9/15 Punkten
- Blood Moon Rising (2021) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews