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Dave Specter: Six String Soul (30 Years On Delmark) (Review)
Artist: | Dave Specter |
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Album: | Six String Soul (30 Years On Delmark) |
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Medium: | Do-CD | |
Stil: | Blues |
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Label: | Delmark | |
Spieldauer: | CD1: 71:27 / CD2: 72:34 | |
Erschienen: | 22.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Der Gitarrist DAVE SPECTER zählt seit Jahrzehnten zu den sicheren und fest verankerten Werten der Chicago Blues Szene. Der bald Sechzigjährige hat eine hohe Affinität zum Jazz und wartet in aller Regel mit sauberen, durchkomponierten Arrangements auf. Raues und Wildes ist nicht sein Ding. Die vorliegenden achtundzwanzig Songs erlauben einen vorzüglichen und chronologischen Überblick über SPECTERS 30-jähriges Schaffen für „Delmark Records“ – jedes einzelne Album, das er für das Label eingespielt hat, ist mit zumindest einem Song vertreten.
DAVE SPECTERS Qualitäten als Instrumentalist und Songschreiber sind unbestritten. „Six String Soul“ zeigt aber überdies, wie stark er jede seiner Rollen auszufüllen vermag, sei es als Bandleader, Gast- oder Studiomusiker. Nicht weniger erfreulich ist der sorgfältige Mix von Stil-Varianten, Songs und Instrumentals sowie Live- und Studioaufnahmen. Wahrscheinlich könnte man sich – wenn es denn sein sollte – die beiden CDs bei passender Gelegenheit in einem Durchgang und ohne nennenswerten Spannungsabfall anhören.
SPECTERS vielfältiges Schaffen wird durch eine ganze Reihe von klingenden Gästenamen unterstrichen. Zu hören sind neben vielen andern beispielsweise Ronnie Earl, Tad Robinson, Otis Clay, Lurrie Bell oder Bob Stroger – nicht zu vergessen natürlich Steve Freund, SPECTERS Mentor und Label-Kollege, der auf einer herrlich relaxten Version von „Riverside Ride“ mittut, zusammen mit dem Keyboarder Rob Waters in Hochform übrigens.
Das Doppelalbum beginnt mit dem von Barkin' Bill Smith gesungenen, schön swingenden „Buzz Me“ aus dem Jahr 1991, und es endet mit einem Song, der bislang nur in digitaler Form vorlag, einer zu Herzen gehenden Ballade zum Andenken an den Tod von George Floyd. SPECTER singt sie selber, im Duett mit Billy Branch, der hier natürlich auch seine Mundharmonika spielt.
Die genannten beiden Stücke bilden die Klammer für eine umfassende Sammlung von Einspielungen, eine Rückschau mit zahlreichen Höhepunkten. Seine jazzige Seite zeigt SPECTER zum Beispiel im prächtigen „Unleavened Soul“, zusammen mit dem Kornettisten Rob Mazurek und dem Organisten Brother Jack McDuff. Großartig auch „This Time I'm Gone for Good“, gesungen von Otis Clay, schwelender Soul Blues der besten Art. Bei den Instrumentals gehören der funkige „The Stinger“ und Magic Sams „Ridin' High“ zu den besten.
Wer DAVE SPECTERS Musik näher kennenlernen möchte, erhält mit „Six String Soul (30 Years On Delmark)“ die bis anhin beste Grundlage, um sich mit dem bisherigen Schaffen des Mannes aus Chicago zu beschäftigen. Alle, die ihn kennen, dürften das Doppelalbum als willkommenen und hervorragend gemachten Überblick zu SPECTERS bisherige Karriere schätzen.
FAZIT: „Six String Soul (30 Years On Delmark)“ ist keines jener drögen Best Of-Alben, sondern ein Sampler im besten Sinn: DAVE SPECTERS vortreffliches Schaffen der letzten dreißig Jahre wird in seiner ganzen Vielfalt repräsentiert und nicht verhökert – Hut ab vor den Verantwortlichen. Und vor dem Maestro mit dem feinen Händchen für die sechs Saiten sowieso.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD1:
- Buzz Me
- Wind Chill
- Railroad Station Blues
- Specter's Walk
- Fortune Tellin' Man
- Ridin' High
- Sweet Serenity
- West Side Stroll
- Seventy-Four
- Can't Stay Here No More
- Get Back Home
- Unleavened Soul
- St Louis Blues
- You're Gonna Be Sorry
- CD2:
- Blues on My Mind
- Texas Top
- Riverside Ride
- Feel So Bad
- In Too Deep
- Got to Find a Way
- This Time I'm Gone for Good
- Chicago Style
- The Stinger
- Blues from the Inside Out
- March Through the Darkness
- Sanctifunkious
- The Blues Ain't Nothin'
- The Ballad of George Floyd
- Bass - Harlan Terson, Mike McCurdy, Bob Stroger
- Gesang - Dave Specter, Brother John Kattke, Barkin‘ Bil Smith, Otis Clay, Tad Robinson, Lenny Lynn, Sharon Lewis
- Gitarre - Dave Specter, Ronnie Earl, Steve Freund, Jorma Kaukonen, Al Miller
- Keys - Brother John Kattke, Ken Saydak, Rob Waters, Brother Jack
- Schlagzeug - Marty Binder, Mark Fornek, Jon Hiller, Mike Schlick
- Sonstige - Dez Desormeaux, John Brumbach, Red Groetzinger (Tenor Saxophon), Rob Mazurek (Kornett), Billy Branch, Lynwood Slim (Mundharmonika)
Interviews:
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keine Interviews