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Deserted Fear: Doomsday (Review)
Artist: | Deserted Fear |
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Album: | Doomsday |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 40:04 | |
Erschienen: | 04.03.2022 | |
Website: | [Link] |
Sollte man DESERTED FEAR immer noch als schale Retro-Death-Metal-Kapelle auf dem Schirm haben (diese Einschätzung ist ohnehin schon seit Jahren nicht mehr angemessen), muss man spätestens mit dem neuen Album der Thüringer im Ohr zum Umdenken kommen. Die Band hat sich innerhalb des Genres in einer bequemen Nische eingefunden und weckt im Grunde genommen keinerlei Assoziationen zu offensichtlichen Vorbildern.
Das zeigt sich auf "Doomsday" vom ersten Ton des getragenen, subtil melancholischen Openers ´Part Of The End´ an: Frontmann Manuel Glatter jederzeit gut verständliche Growls verleihen der Nummer in gleichem Maß Profil wie die bewegende Leadgitarren-Arbeit von Fabian Hildebrandt, die vage an Greg Mackintosh von Paradise Lost denken lässt und englische Muttersprachler zu dem Prädikat "epic" hinreißen dürfte.
Die wehmütige Note, die bei diesem Einstieg mitschwingt, bleibt DESERTED FEAR auch im weiteren Verlauf erhalten. Schwerpunktverlagerung hin zum Bedrohlichen (´Follow The Light That Blinds´ rollt phasenweise wie Bolt Thrower, um dann unvermittelt auf Thrash umzuschwenken) und rhythmisch überraschend Komplexen (´Reborn Paradise´) sind nichtsdestoweniger drin und machen "Doomsday" zu einer richtig aufregenden Veranstaltung, obwohl die Band keinen Fußbreit von Genre-Konventionen abweicht.
Originalität und die Fähigkeit zum Mitreißen des Hörers hängen eben von kompositorischer Klasse mit dem Herzen am richtigen Fleck ab. Man hört sowohl dem dramatischen ´Fall From Grace´ als auch dem trotzig kämpferischen ´The One Desire´ an, dass die Band mit einer Menge Gefühl zur Sache geht. Unter Strich erhöht sich der Gänsenhaut-Faktor, ohne dass man von abgedroschenem Pathos sprechen müsste.
Die Erstpressung des Albums enthält übrigens einen Bierdeckel sowie die beiden Bonustracks ´Funeral Of The Earth´ und ´Artifacts Of The Black Rain´ (eine Coverversion von In Flames), die bereits als Single erschienen sind.
FAZIT: Auf ihrem fünften Studioalbum haben sich DESERTED FEAR nicht nur aller Schablonen für Death Metal europäischer Herkunft entledigt, sondern einen recht eigenen Stil in Songs gegossen, die bei aller Vermeidung von Stereotypen schnell ins Ohr gehen und trotzdem längerfristig bei der Stange halten. Kurz gesagt: "Doomsday" ist ein kunstvoll eingefädelter "Grower".
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Intro
- 2. Part Of The End
- 3. Idols Of Triumph
- 4. Follow The Light That Blinds
- 5. Fall From Grace
- 6. At Its End
- 7. Reborn Paradise
- 8. The One Desire
- 9. Call Of Emptiness
- 10. Voices Of Fire
- 11. Doomsday
- Bass - Fabian Hildebrandt
- Gesang - Manuel Glatter
- Gitarre - Manuel Glatter, Fabian Hildebrandt
- Schlagzeug - Simon Mengs
Interviews:
-
keine Interviews