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Honey For Petzi: Desciptions + Observations (Review)
Artist: | Honey For Petzi |
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Album: | Desciptions + Observations |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop-Rock, Post Rock |
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Label: | Two Gentlemen | |
Spieldauer: | 45:48 | |
Erschienen: | 22.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Dass Popmusik nicht zwingend auf Popularität abzielt, zeigen HONEY FOR PETZI mit ihrem aktuellen Werk „Desciptions + Observations“. Warum? Weil die Musik des Trios auf der einen Seite stets eingängig und locker klingt, auf der anderen aber kaum vorhersehbar ist.
Jeder Song hat mindestens eine Art von Twist oder ungewöhnlichem Element, das eben nicht Popmusik-tauglich wirkt. Eine Nummer wie „Apnée“ klingt beispielsweise sehr locker und leicht, auch der Gesang geht unaufdringlich ins Ohr, gleichzeitig finden sich vor allem im Bassspiel diverse polyrhythmische Spielereien, die eher nicht zum Standardrepertoire der 08/15-Populär-Musik gehören dürften.
Interessant sind außerdem die mitunter gegensätzlichen Stimmungen, welche Songs wie der Opener „Écoute“ erzeugen. Einerseits locker groovend, wirken die elektronischen Sounds doch sehr sperrig. Dank dem warmen Bass und dem ätherischen Gesang klingt „Écoute“ aber nicht zerfahren, sondern wirkt eher interessant, eben weil er nicht wirklich klarstellt, wohin die Reise gehen wird.
Auch wenn mit „Island“ eine eher lockere, beinahe beschwingte Nummer folgt wird spätestens in „Crash“ klar, dass HONEY FOR PETZI keinerlei Erwartungen entsprechen (wollen).
Wenn es dann in „Kawasaki“ noch elektronischer wird (manche Teile des Gesangs erinnern an Roboterstimmen aus einem Old-School-Science-Fiction Film) ist die Verwirrung erstmal komplett. Wobei, so seltsam ist das Ganze gar nicht, denn ein roter Faden ist trotz der Zick-Zack-Bewegung, die das Material vollzieht, immer erkennbar.
Das kann mitunter auch anstrengen. „Dog“ bekommt beispielsweise am Ende einige schräge Sounds verpasst, die sich im durchweg ätherisch brummenden „Photographie“ fortsetzen. Das wirkt zwar einerseits schlüssig, andererseits ist das musikalische Ziel nicht wirklich erkennbar.
Interessanterweise sind aber gerade die seltsamsten Momente des Albums („Echorec“) die, in denen das verschrobene Bild, das HONEY FOR PETZI kreieren wollen, am besten deutlich wird. Hier wird mit musikalischen Konventionen gebrochen, ohne dass es direkt auffällt. Das finale „Observation“ klingt dann auch sehr versöhnlich, tiefentspannt und wirkt wie der Soundtrack zum frühabendlichen Tanz bei einem Familienfest.
FAZIT: Ein bisschen eigenartig sind HONEY FOR PETZI schon und so ganz klar wird das Ziel, das sie mit „Observations + Descriptions“ verfolgen, auch nach mehreren Durchläufen nicht. Das ändert aber nichts daran, dass das Album durchaus seinen Reiz hat. In weiten Teilen ist das eher Musik für den Kopf, die aber trotzdem nicht zu verkopft wirkt. Ob dieser Sound aber für eine breitere Masse an Hörern tauglich ist, darf bezweifelt werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Écoute
- Island
- Infini
- Crash
- Kawasaki
- Dog
- Photographie
- Géométrie
- Echorec
- Fall
- Apnée
- Observation
- Bass - Philippe Oberson
- Gesang - Sami Benhadj Djilali, Philippe Oberson, Christian Pahud, Gregory Poncet
- Gitarre - Sami Benhadj Djilali
- Keys - Sami Benhadj Djilali, Philippe Oberson
- Schlagzeug - Christian Pahud
- Desciptions + Observations (2022) - 9/15 Punkten
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