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Lonely Robot: A Model Life (Review)
Artist: | Lonely Robot |
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Album: | A Model Life |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 53:23 | |
Erschienen: | 26.08.2022 | |
Website: | [Link] |
John Mitchell (It Bites, Arena, Frost*, Kino) tut einen Teufel, mit dem fünften LONELY ROBOT-Album nach Schema F zu verfahren. "Schuld" daran ist auch hier die Corona-Pandemie, die dem vielbeschäftigten Briten privat schwer zugesetzt hat. Das faktische Soloprojekt steht nun zumindest vorübergehend im Schatten von Schicksalsschlägen, die bekanntlich oft besonders tief unter die Haut gehende Kunst zutage fördern.
Wohingegen die ersten vier Alben wehmütige Betrachtungen der vorherrschenden Umstände durch eine Science-Fiction-Brille waren, sind die Texte der Songs von „A Model Life“ vielleicht verständlicherweise von den Ängsten und unheilvollen Vorzeichen der gegenwärtigen Realität durchdrungen.
"A Model Life" kommt nur langsam aus dem Quark, wirkt dann aber umso intensiver. Der eindringliche Opener ´Recalibrating´ steht mit seinem im Text stetig wiederholten Titel bezeichnend für das gesamte Album, weil Mitchell dieses kompositorische Prinzip im weiteren Verlauf ständig aufgreift, sei es im unmittelbar darauffolgenden ´Digital God Machine´ oder während des schreitende Heavy Prog von ´Starlit Stardust´, einer aufbrausenden Seltenheit auf diesem Album.
Die sparsam instrumentierte "Ballade" ´Species In Transition´ ist eher typisch, genauso wie das gebrochen idyllische Titelstück ´A Model Life´. Mitchell zeigt sich zwar warmherzig und einfühlsam, arbeitet aber an bestimmten Stellen bewusst mit einer gewissen Industrial-Kühle (´The Island Of Misfit Toys´ mit tatsächlich roboterhaftem Gesang und elektronischem Unterfutter). ´Rain Kings´ verfügt indes über die einlullenden Qualitäten eines Wiegenlieds, nicht zuletzt wegen des Glockenspiel-Sounds, der sich vom Anfang bis zum Ende hindurchzieht und in ´Duty of Care´ überspringt
Lyrics, die in ihrer kaum verschleierten Direktheit tief berühren, selbst im kurzen Zwischenspiel ´Mandalay´, aber vor allem während der tieftraurigen Selbst- und Sinnsuche ´In Memoriam´, die sich letztlich mit Kirchenorgel ans Licht am Ende des Tunnels wälzt.
FAZIT: Auf "A Model Life" zeigt sich John Mitchell so verletzlich und offen wie auf keinem bisherigen LONELY ROBOT-Album. Der meistens schwungvolle Modern Prog Rock ist einer nachdenklicheren Ausrichtung gewichen, mit der Fans des Projekts vermutlich erst warm werden müssen, aber der Reiz bleibt ungebrochen, auch wenn man die Platte in der Rückschau vermutlich als Übergangswerk oder Ausreißer ansehen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. Recalibrating
- 02. Digital God Machine
- 03. Species In Transition
- 04. Starlit Stardust
- 05. The Island Of Misfit Toys
- 06. A Model Life
- 07. Mandalay
- 08. Rain Kings
- 09. Duty Of Care
- 10. In Memoriam
- Bass - John Mitchell
- Gesang - John Mitchell
- Gitarre - John Mitchell
- Keys - John Mitchell
- Please Come Home (2015) - 10/15 Punkten
- The Big Dream (2017) - 9/15 Punkten
- Under Stars (2019) - 12/15 Punkten
- Feelings Are Good (2020) - 11/15 Punkten
- A Model Life (2022) - 11/15 Punkten
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