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Markus Reuter Oculus: Nothing is Sacred (Review)
Artist: | Markus Reuter Oculus |
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Album: | Nothing is Sacred |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Improvisation |
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Label: | MoonJune | |
Spieldauer: | 45:16 | |
Erschienen: | 11.02.2022 | |
Website: | [Link] |
Das bereits im August 2020 veröffentlichte Album "Oculus" zeigte eine von vielen Seiten des musikalischen Grenzgängers Markus Reuters - diesmal im Rahmen von fünf Tracks im Ensemble mit Bassist Fabio Trentini, Drummer Asaf Sirkis und Violinist David Cross, der auch E-Piano spielt.
Bei den Stücken handelt es sich um Live-Mitschnitte, die durch Overdubs von Mark Wingfield (Gitarre) und Robert Rich (elektronische "Texturen") erweistert wurden - eine ungewöhnliche Vorgehensweise, die allerdings zwei Ideale des Musikmachens vereint, jene scheinbar nur vor Publikum freizusetzende Energie und durchte Studio-Performances.
Analog dazu wirkt "Oculus" auch wie eine Verschmelzung von Komposition und Improvisation in dem Sinn, dass assoziative Freiform-Parts konkret ausgearbeiteten Passagen gegenüberzustehen scheinen. Das macht die zwischen zehn und knapp 13 Minuten rangierenden Laufzeiten weniger imposant, und tatsächlich erweist sich das Hörerlebnis wider Erwarten als sehr kurzweilig.
Spannungsaufbau und Auflösung sind als Dualismus ein maßgebliches Gestaltungsmittel, allerdings nicht auf sonderlich vorhersehbare Weise. Freunde des gediegenen Musikhandwerks dürften unterdessen von Virtuose Trentinis Arbeit am bundlosen Bass begeistert sein, die nicht selten an den großen Mick Karn (Japan) erinnert und dem "Oculus" zugrundeliegenden Geist entspricht: So wie die Höhen der tiefen Töne fließend sind, ist es auch der Charakter der Tracks insgesamt.
Am Ende entpuppt sich Cross als wichtigste Komponente des Sounds, zumindest wenn man als Konsument wie die meisten auf melodische Motive abonniert ist. Ebensolche stellen Geige und Klavier nämlich meistens bereit, und genau das macht die Platte zu einem…
FAZIT: … wundervollen Spagat zwischen liedhaften Augenblicken und der schieren Freude am Experimentieren mit Klangfarben - Markus Reuter und seine Mitstreiter haben mit "Oculus" ein relativ unvergleichliches Musikhappening eingefädelt, das sowohl von starken motivischen Ideen als auch der ungewöhnlichen Instrumenten-Konstellation zehrt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nothing is Sacred (Dice II) 12:32
- The Occult (Dice I) 12:54
- Bubble Bubble Bubble Bath (Wink) 12:52
- Solve et Coagula (Ghost I) 10:46
- Bubble Bubble Bubble Song (Sighs) 12:07
- Bass - Fabio Trentini
- Gitarre - Markus Reuter, Mark Wingfield
- Keys - David Cross, Robert Rich
- Schlagzeug - Asaf Sirkis
- Sonstige - David Cross (Violine)
- Nothing is Sacred (2022) - 13/15 Punkten
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