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My Sleeping Karma: Atma (Review)
Artist: | My Sleeping Karma |
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Album: | Atma |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Napalm / SPV | |
Spieldauer: | 56:23 | |
Erschienen: | 29.07.2022 | |
Website: | [Link] |
Nach fast 20 Jahren und fünf starken Alben haben MY SLEEPING KARMA eine tiefe Krise überstanden, aus der sie nahezu überlebensgroß hervorgehen, wie ihr neues Werk "Atma" zeigt. Die Band hat sich erneut ein wenig gehäutet, ohne ihren betörend psychedelischen Instrumental-Rock-Stil aufzugeben, und dabei einige ihrer bislang rührendsten Nummern fabriziert.
"Atma" ist ein in emotionaler Hinsicht enorm dichtes Album und hat einen durchweg melancholischen Unterton, obwohl man beim Hören stets das Gefühl hat, am Ende des Tunnel sei Licht. Platitüden wie diesen Spruch hört man gleichwohl nicht; der Opener ´Maya Shakti´ reißt den Fan auf kürzestem Weg zurück ins Universum der Band: ein hypnotisches Gitarrenmotiv, über dem eine minimalistische Melodie schwebt, zwischenzeitliches Aufbrausen und nicht nur einfühlsam gespielte, sondern auch mächtig klingende Drums. Synthesizer-Flächen, Delay- und Hall-Effekte entführen ins Weltall, die Steigerung ist unausweichlich, aber auf frisch unverbrauchte Weise eingefädelt worden.
´Prema´ wartet mit einem gespenstisch flötenden Synthesizer-Motiv auf und scheint an MY SLEEPING KARMAs Frühphase orientiert zu sein, ehe ´Mukti´ fast Videospiel-artige Keyboard-Töne durch den Äther jagt, wobei die meditative Qualität des bisher Gehörten ebenso erhalten bleibt wie das kathartische Moment gegen Ende. ´Avatara´, der längste Track auf "Atma", bietet eine sich ständig wandelnde und an die abwechslungsreiche Rhythmik anpassende Gitarre, aber auch schummrige Orgel-Sounds und einen besonders deutlich hervorstechenden Bass, der dazu beiträgt, dass sich MY SLEEPING KARMA in der zweiten Hälfte gelegentlich in Doom-Metal-Härteregionen hochschrauben.
Auch in ´Pralaya´ treffen trippige Tonfolgen auf bleierne Power Chords, doch der ruhige Mittelteil mit angezerrtem Bass ist der eigentlichen Clou der Nummer, die praktisch als retardierendes Moment fungiert. ´Ananda´ markiert dann den erwartbaren Höhepunkt (die kratzigen Gitarren fände man auch auf einem Post-Black-Metal-Album passend) und schließt die Klammer auf der strukturellen Ebene genau so, wie ´Maya Shakti´ sie geöffnet hat.
FAZIT: "Atma" ist vertonte Heilung, hypnotisierende Schwere, ein Füllhorn fließender Melodien und wieder mal schier beispiellose atmosphärische Intensität. MY SLEEPING KARMA haben 2022 einen innerhalb des Bandkontextes sehr besonderen Longplayer veröffentlicht, der stimmungstechnisch beinahe das genaue Gegenteil des Vorgängers "Moksha" ist und gewissermaßen auch den bang hoffnungsvollen Zeitgeist dieser Ära widerspiegelt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Maya Shakti
- Prema
- Mukti
- Avatara
- Pralaya
- Ananda
- Atma (2022) - 12/15 Punkten
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