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Velocranes: What If I Die (Review)
Artist: | Velocranes |
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Album: | What If I Die |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 45:36 | |
Erschienen: | 22.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Russischer Progressive Rock… Lassen wir das sacken, und falls dann noch jemand übrig ist, der nicht meint, sich in Anbetracht von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Richter über ein ganzes Volk aufspielen zu müssen, weil alles von dort Kommende ja im Sinne der Sippenhaft boykottiert werden sollte, geht´s weiter im musikalischen Text.
VELOCRANES existieren bereits seit zehn Jahren, spielten aber anfangs klassischen Hardrock mit Funk- und Blues-Versatzstücken (Coverversionen vorwiegend), ohne Konzerte zu geben oder Songs aufzunehmen, und entdeckten eines Tages Porcupine Tree für sich, woraufhin sie ihre Musik ernster in Angriff nahmen.
Das war 2017, und im Folgejahr erschien die EP “Afterlife” mit Eigenkompositionen, die jedoch weitgehend von der Öffentlichkeit unbeachtet blieben. “What If I Die” ist nun nach einigen Auftritten auf lokaler Ebene das erste Album der Moskauer Formation, deren Haupteinfluss man sehr deutlich erkennt. Sänger orientiert sich an Steven Wilson, was seine Melodielinien angeht, und das Klangbild ist generell genauso dicht wie bei Porcupine Tree zur Zeit von "Deadwing" oder "Fear of a Blank Planet".
Andererseits bildet man sich ein, die Herkunft der Musiker anhand einiger Harmonien und Wendungen zu erkennen, obwohl sie sich passenderweise gleich auch Wilsons Keyboarder Adam Holzman als Organisten ins Boot geholt haben. Wie genau seine Leistung und jene des Keyboard spielenden Gitarristen Alexander Papsuev gewichtet sind, lässt sich schwerlich einschätzen, doch abseits solcher Fragen steht außer Zweifel, dass VELOCRANES nicht nur ausgezeichnete Instrumentalisten sind, sondern auch reife Songwriter.
In kompositorischer Hinsicht erweisen sich das zweiteilige ´Afterlife´ (teils sehr poppig und ergreifend mit Cello verziert) neben dem schleppenden ´Hold Your Breath´ und dem aufbegehrenden ´Four´ als starke Eckpfeiler eines Albums, mit dem echt jeder Proggie etwas anzufangen wissen sollte. Die limitierte CD-Auflage enthält übrigens zusätzlich eine Akustikversion von ´Step Aside´.
FAZIT: VELOCRANES lassen sich von offensichtlichen Artrock-Acts der Gegenwart inspirieren, bringen aber trotzdem genügend Individualität mit, um das Genre in Zukunft mitgestalten zu können. Namedropping in Bezug auf Porcupine Tree respektive Steven Wilson ist definitiv nicht nötig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Step Aside 07:12
- 2. When I Was One And Twenty 01:25
- 3. Hold Your Breath 06:02
- 4. Afterlife, Pt. 1 08:37
- 5. Afterlife, Pt. 2 05:00
- 6. If It Keeps on Rainin' 00:58
- 7. Four 05:54
- 8. Mountains 06:45
- 9. A Fleeting Glimpse 03:38
- Bass - Bogdan Defo, Dmitriy Maximov
- Gesang - Efim Kolitinov, Liza Kotova
- Gitarre - Liza Kotova, Alexander Papsuev
- Keys - Alexander Papsuev, Adam Holzman
- Schlagzeug - Nikita Sarukhanov
- What If I Die (2022) - 11/15 Punkten
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