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ArsGoatia: Hiding Amongst Humans (Review)
Artist: | ArsGoatia |
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Album: | Hiding Amongst Humans |
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Medium: | LP | |
Stil: | Black / Death Metal |
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Label: | Ván Records | |
Spieldauer: | 31:30 | |
Erschienen: | 03.02.2023 | |
Website: | [Link] |
Eine exzessive Verausgabung in räudigem Black / Death Metal dokumentiert das Debütalbum von ARSGOATIA in sechs Songs, die dem ersten Eindruck nach an der Oberfläche vor Gift und Galle bersten, darunter jedoch auf einem schwermetallischen Fundament gründen, das um hörenswerte Tribute an große und kleine Klassiker nicht verlegen ist.
Kein Zweifel, die Österreicher beherrschen ihr Handwerk, doch mehr noch als eine Demonstration ihres Könnens gerät ihre Darbietung nicht selten zu einer provokanten Herausforderung, denn nichts scheinen sie mehr vermeiden zu wollen als den Eindruck, ihr schwarzer Death Metal töne zu gefällig, also anschlussfähig an vermeintlich massentauglichen Metal. Ergo geht es auch im hurtigen Tempo ruppig zur Sache, wobei der junge Mann hinterm Drum Kit seine Spielfreude nicht verbergen kann und eigene Akzente setzt, die jene erfreuen dürften, die Schlagzeuger vom Format eines Jörg Heemann vermissen.
So richtig spannend wird es auf "Hiding Amongst Humans", wenn das Tempo gedrosselt wird, denn dann läuft das Quartett ein ums andere Mal zur Hochform auf, wie bereits nach knapp zwei Minuten im Album-Opener "Tongues Orifice Fire", der erahnen lässt, aus welcher abenteuerlichen Band ARSGOATIA hervorgingen.
Die Single-Auskopplung "In the Vain of The Saints" wartet mit ahnungsvollen Melodien auf, die einst Secrets of the Moon auszeichneten, und auch der beschwörende Klargesang in "Stigmata’s Rebirth" erinnert an die norddeutschen Pioniere. Diese atmosphärisch dichten Momente umweben schwermetallische Passagen, die – tödlich oder schwarz – die Wurzeln im Thrash nicht leugnen. Ähnlich souverän wie Death Wolf übertragen ARSGOATIA in "When Heresy Repeats Itself" Slayer-Riffs der „Seasons…“ Ära in eine finstere Beschwörung.
Und beschwörend ist wohl auch die Bezeichnung, die auf "Hiding Amongst Humans" am Besten zutrifft: In der guten halben Stunde verliert sich die Band nicht in Platitüden (auch wenn es an Klischees wahrlich nicht mangelt), sondern klingt durchweg dringlich – und ziemlich abwechslungsreich.
Kein Wunder, dass das Endergebnis so vereinnahmend dicht, atmosphärisch und vor allem bodenständig metallisch klingt, wenn ausgerechnet Michael Zech seine Hände bei den Aufnahmen und der Nachbearbeitung im Spiel hatte. Seine vielschichtige Produktion tut ihr Übriges dazu, stilistisch nicht so weit entfernte Aufnahmen namhafterer Bands im Vergleich ziemlich bieder tönen zu lassen.
FAZIT: "Hiding Amongst Humans" gibt sich garstig wie nur was, überrascht im scheinbaren Chaos mit schwermetallischen Schmankerln und präsentiert eine Band, deren Wurzeln in der psychedelischen Musik von OSDOU gelegentlich anklingen. Vor allem der enthemmte Schreigesang und das ultrasolide Drumming sowie einige extrem fiese Gitarren-Leads ragen aus dem üblichen Krach heraus, und der Einstand ist somit mehr als gelungen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tongues Orifice Fire
- In The Veins Of The Saints
- Rumours Of The Southern Peak
- When Heresy Repeats Itself
- Slay Burn Immolate
- Stigmata's Mouth
- Tyrant Of All Men
- Hiding Amongst Humans (2023) - 13/15 Punkten
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