Der Name mag nicht allen auf Anhieb bekannt sein – wer allerdings die Krautrocker JANE kennt, weiß selbstverständlich auch, wer hinter dieser „Performance“ steckt: der 2019 verstorbene CHARLY MAUCHER war Gründungsmitglied und Bassist der weitherum bekannten Band aus Hannover. Sowohl JANE als auch MAUCHER waren nie der Inbegriff von Kontinuität – und auch wenn auf MAUCHERS Solo-Trip mit Peter Panka und Wolfgang Krantz zwei JANE-Kollegen mittaten, wurde für „Performance“ weitab vom Krautrock musiziert.

Mit von der Partie war auch Ulli Böttcher, der als Gitarrist schon seit 1964 zur Hannoverschen Rockszene gehört und heute immer noch aktiv ist („B.T.O.S.“). Er steuerte einige hübsche Soli bei, das schönste (und längste) in luftig-leichter Manier im schwungvollen Pop-Song „Girls In Summer“. Leider ist der Mixdown des Albums etwas stark auf die Rhythmus-Sektion ausgerichtet, sodass Böttcher und auch Tastenmann Krantz durchweg im Hintergrund agieren.

Übers Ganze gehört ist „Performance“ auch heute noch – zumindest für etwas ältere Semester – ein abwechslungsreiches und interessantes Album. Es finden sich Elemente von amerikanischem Pop-Rock, folkigen und funkigen Tönen bis hin zu überraschend mainstreamig-soften Balladen. Die musikalische Umsetzung der Song-Ideen von CHARLY MAUCHER (bei vier der neun Original-Kompositionen wird Ulli Böttcher mitgenannt) bleibt im unspektakulären Bereich, wirkt zuweilen gar etwas hölzern; eine eingespielte Band mit vertrautem Songmaterial tönt anders.

Es gibt diesbezüglich aber eine Ausnahme: Die einzige Fremdkomposition des Albums, „Dream Me A Mountain“ von Spooky Tooth‘ Album „Witness“ (1973). Geschrieben hat den Song der in diesem Herbst verstorbene Gary Wright – der Zufall will es also, dass diese tadellose Version von CHARLY MAUCHER und seiner Band hier zu einem Nachruf auf den erstklassigen Tastenmann und vielgespielten Komponisten wird.

FAZIT: Dass Sireena Records mit CHARLY MAUCHERS „Performance“ (1980) einen Schatz gehoben hat, darf man nicht behaupten. Aber immerhin hat das rührige Label mit der Wiederveröffentlichung den Staub von einem archivierten Werk geblasen, das auch nach über vierzig Jahren durchaus noch hörenswert ist.