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Dirk.: Idiot Paradise (Review)
Artist: | Dirk. |
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Album: | Idiot Paradise |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie- und Alternative Rock |
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Label: | Mayway Records | |
Spieldauer: | 32:52 | |
Erschienen: | 03.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Indie Rock feiert ja doch gerne das Leben und auch DIRK. malen nicht wirklich schwarz. Aber mit „Idiot Paradise“ setzen die Belgier ein Statement.
Die Welt ist verrückt geworden, warum dann nicht wenigstens mit Spaß im Irrsinn mittanzen?
Und ja, „Idiot Paradise“ ist vollgepackt mit Hits zwischen freizügiger Energie, textlicher Ironie, die hier und da gar in Sarkasmus abgleitet und einer unwiderstehlichen Ohrwurmdichte. In dieser Manier gibt „Half-Life“ die musikalische Richtung vor. Schmeichelhafter, aber sarkastisch wirkender Gesang, Gitarren die mal energisch riffen, dann doch eher melodische Intimität verbreiten und ein Schlagzeuger, der das Ganze mit treibenden Grooves zusammenhält.
Ja, das ist irgendwie auch generisch, aber die Energie der Musik ist ansteckend. „No“ ist ein Garant für Drei-Minuten-Exzesse in der Indie-Disco, wohingegen „Are You Awake?“ erstmals ein wenig Druck raus nimmt. Es wirkt aber eher wie die kurzeitige Ruhe vor dem Sturm, denn was hier vor allem am Schluss an Riffschrägheiten aufgefahren wird, ist doch immer wieder aufs Neue anstrengend.
Der Kontrast folgt auf dem Fuße, denn der Titeltrack ist ein ironisches, fast zynisches Stück über den Zustand der Welt und kommt als schmeichelnder Ohrwurm voller Wärme und lockerem Groove daher. Zum Ende läuft das Riffing aber doch zu einem kräftigen Crescendo auf, das aber genauso schnell wieder in sich zusammenfällt wie es auftaucht.
Und dass ein wenig Verschrobenheit noch keinem geschadet hat, zeigen DIRK. in „Afraid To Go Home“. Es knistert und knarzt und klingt doch beinahe poppig. Zumindest sitzt der Refrain sofort als Stammgast im Ohr. Ob der Gast aber ein angenehmer Begleiter, oder doch eher ein schräger Typ ist, der sowohl fasziniert als auch nervt ,ist abhängig von der Stimmung des Hörers.
Da klingt „I Can’t Sleep“ doch etwas bedachter, auch wenn der Text mit seiner Schlaflosigkeits-Thematik in eine ähnliche Kerbe haut. Die Tendenz geht aber mehr in Richtung gemeinsamer Absturz als zu einsamer Trauerbewältigung in Form von Eskapaden.
Nach einem ruhigen, aber spannungsgeladenen Start baut sich der Abschluss „Alarms“ zu einem Stück voller Schmerz und Energie auf. Am Ende klingt vor allem der Gesang ziemlich schräg. Dazwischen finden sich allerlei Post-Rock-Anleihen, die zeigen, dass DIRK. durchaus auch was von griffigen Longtracks verstehen. Damit ist „Idiot Paradise“ zwar kein musikalisches Novum, aber…
FAZIT: …DIRK. gestalten ihren Sound anhand allerlei Nuancen spannend und authentisch. Vielleicht ist „Idiot Paradise“ eine Zustandsbeschreibung der heutigen Welt, vielleicht ist es eine Persiflage auf das Leben. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein knackiges Album einer Indie-Rockband, die ihre Hausaufgaben gemacht hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Half-Life
- No
- Roman Numerals
- Are You Awake?
- Idiot Paradise
- Help I'm Going Sane
- Afraid To Go Home
- I Can't Sleep
- Alarms
- Bass - Pieter-Willem Lauwers
- Gesang - Pieter-Willem Lauwers
- Gitarre - Frederik Desmedt, Pieter-Willem Lauwers
- Schlagzeug - Ruben Vanhoutte
- Sonstige - Jelle Denturck (Texte)
- Idiot Paradise (2023) - 12/15 Punkten
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