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Duff McKagan: Lighthouse (Review)

Artist:

Duff McKagan

Duff McKagan: Lighthouse
Album:

Lighthouse

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Rock, Indie, Alternative, Singer/Songwriter

Label: BFD
Spieldauer: 40:42
Erschienen: 27.10.2023
Website: [Link]

Der Bassist der GUNS'N'ROSES taucht auf seinem zweiten Solo-Album diesmal tief in die Rock-Roots der Siebziger ein – und das mit großer Bravour. Hier wird georgelt bis zum Umfallen, aber auch straight bis stadiontauglich gerockt oder hymnisch geschwelgt und natürlich scheint auch immer mal wieder seine Stammband durch. Auch sein Talent als Songwriter kann sich sehen lassen. Alles Andere wäre auch bei solchem Album wie „Lighthouse“ von DUFF MCKAGAN ein Frevel, selbst wenn er die Tendenz hinter „Lighthouse“ selber ein wenig anders einschätzt.

McKagan wendet sich schon im Vorfeld an seine Fans, um die auf sein Album und die neue Art dieser Aufnahmen einzustimmen: „Ich habe sozusagen einen Ort gefunden, an dem ich mich wohlfühle, wie meine eigene Musik klingen soll. Das sind wirklich nur einfache Punksongs, die ohne mein Geschrei auskommen. Die Themen sind breit gefächert, aber das werdet Ihr sehen und hören. Die Idee, diese Platte mit einer Ode an meine Frau zu beginnen und mit einer Ode an das Leben zu enden, verkörpert die beiden Dinge, die ich am meisten liebe. Ich hoffe, dass Euch gefällt, was Ihr gleich hören werdet.“

Nur – ganz ehrlich – also mit Punk-Songs hat das, was man auf „Lighthouse“ zu hören bekommt, wirklich nichts zu tun. Und dass McKagan auf der 10th Street Gott begegnete, steht offensichtlich auch in den Sternen, ähnlich wie die Tatsache, dass der Guns'n'Roses-Bassist mit allen 'heiligen Wassern' gewaschen ist...

Vielmehr kommen einem durchaus keine Punk-Rotz-Rocker, sondern ganz andere in den Sinn – manchmal sogar ein Bob Dylan oder Neil Young, die definitiv nicht im Punk-Verdacht stehen. Aber auch Folk und Blues flirren durch einige Songs oder eben knackiger Rock mit Texten, denen man nicht nur ein Ohr, sondern auch etwas Hirn schenken sollte, da sie ganz interessante Geschichten erzählen.

Jedenfalls wurde das Album in seiner Art erst dadurch möglich, dass McKagan 2019 in sein eigenes Aufnahmestudio gezogen war und so (trotz ausbrechender und lange Zeit andauernder Pandemie) alle Freiheiten hatte, „Lighthouse“ ganz in seinem Sinne und ausschließlich unter seiner Ägide zu entwickeln. Auch hierzu stellt er fest: „Endlich hatte ich die Möglichkeit, Songs weiterzuentwickeln, die ich eine Nacht zuvor geschrieben hatte, oder an alten Riffs von vor Jahren weiterzuarbeiten. Das ist eine große Sache für mich.“

Ein paar ganz besondere Gäste hat er dazu auch geladen, wie Band-Kollegen SLASH, der „Hope“ mit seiner Gitarre veredelt oder JERRY CANTRELL von ALICE IN CHAINS und IGGY POP, dem allerdings nur eine (aber was für eine) kurze Sprecherrolle ganz am Ende des Albums zufällt.

Leider fehlen auf der LP, trotz bedruckter Innenhülle, die Texte.
Das ist gerade darum schade, weil McKagan auf „Lighthouse“ echtes Songwriter-Talent beweist. Da würde man gerne auch mal die eine oder andere lyrische Spitzfindigkeit beim Hören direkt mitlesen.

Eine akustische Folk-Ballade, die McKagan-Hymne an das Leben, samt breit angelegter Streicher und wunderschönem Gitarren-Solo von JERRY CANTRELL, schließt das Album auf besonders bewegende Art ab, auch wenn danach als ungewöhnliche Beigabe in der „Lighthouse (Reprise)“ IGGY POP zu Wort kommt. Ein seltsames Ende, das aber einfach passt, denn wenn der gute Iggy hier zu sprechen beginnt, dann glaubt man, dass sich alle Unterwassermonster zusammengeschlossen haben, um durch ihn zu sprechen, bis dann eine akustische Gitarre den Weg Richtung Leuchtturm-Licht weist.

FAZIT: Da ist DUFF MCKAGAN, dem Bassisten der GUNS'N'ROSES, mit „Lighthouse“ ein richtig gutes Solo-Album gelungen, das tief in die Rockmusik der 70er-Jahre eintaucht, aber auch von Folk- und Singer/Songwriter-Momenten und beeindruckenden Gästen wie SLASH, IGGY POP und JERRY CANTRELL lebt. Ein Album, das den Qualitäten seiner Stammband in keiner Weise nachsteht, aber gewagter in sehr unterschiedlichen Musik-Genre wildert.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1408x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A:
  • Lighthouse
  • Longfeather
  • Holy Water
  • I Saw God On 10th St.
  • Fallen
  • Seite B:
  • Forgiveness
  • Just Another Shakedown
  • Fallen Ones
  • Hope (feat. Slash)
  • I Just Don't Know (feat. Jerry Cantrell)
  • Lighthouse – Reprise (feat. Iggy Pop)

Besetzung:

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