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Fjoergyn: Judasmesse (Review)
Artist: | Fjoergyn |
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Album: | Judasmesse |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Black Metal |
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Label: | Trollzorn / Alive | |
Spieldauer: | 59:30 | |
Erschienen: | 02.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Sechs Jahre nach dem letzten Studioalbum "Lvcifer es" kehren die Thüringer Avantgarde-Metaller FJOERGYN pünktlich zu ihrem 20-jährigen Jubiläum mit dem Nachfolger zu ihrem alten Label zurück, nachdem Lifeforce wohl doch nicht richtig gepasst hat. Unabhängig davon setzt "Judasmesse" fort, was sich auf dem Vorgänger abzeichnete - die Band transzendiert das Genre Black Metal ein gutes Stück weit.
Die klangliche Anmutung des neuen Materials lässt hinsichtlich ihrer mechanischen Kälte an neuere Abigor denken, wobei aber auch Satyricons Quertreiber "Rebel Extravaganza" als Referenz in den Sinn kommt, was garstige Midtempo-Nummern wie Teile des eröffnenden ´Storm´ und des knapp zehnminütigen ´Warfarin´. Diesen beiden recht eingängigen Stücken stehen die beiden atmosphärischen, aber nicht ungenießbar experimentellen Tracks ´Vater(s)land´ und ´Non Serviam´ gegenüber, deren Soundtrack-artiger Aufzug den Konzeptalbum-Charakter unterstreichen.
Das dramatisch hämmernde ´Kain´ poltert nahtlos voller Dissonanzen ins darauffolgede ´Komm Abel lass uns aufs Feld gehen, wofür sich FJOERGYN offensichtlich einen Saxofonisten ins Studio eingeladen (oder Samples benutzt, Orgeln, Blechbläser und Synthesizer gibt´s anderswo auch auf die Lauscher) haben. Der Track ist letztlich ein stimmungsvolles Instrumentalzwischenspiel zur Vorbereitung des wiederum dreiteiligen ´Prometheus´, das im Zentrum von "Judasmesse" steht.
Überraschende Ausbremsungen, sinfonische Momente mit pompösen Pauken, pathetische Sprechparts mit etwas dezenterem orchestralen Unterfutter und verträumt melodische Parts zeichnen die Trilogie aus, mit der die Band wahrscheinlich ihr vorläufiges Gesellenstück abgeliefert hat. Vergleichen lassen sich die neuen Kompositionen wie gesagt nur annähernd mit etwas anderem, und dass das einerseits erfreulich ist, andererseits aber auch anstrengend sein kann je nachdem, was man erwartet, dürfte sich von selbst verstehen.
FAZIT: Auf "Judasmesse" stehen FJOERGYN Bands wie White Ward, Arcturus oder Manes näher als der deutschen Black-Metal-Szene, was ihre klangliche und visuelle Ästhetik angeht. Man muss auf die scheppernd grelle Produktion des Albums anspringen, um etwa damit anfangen zu können, doch dann sind tiefes Eintauchen und lange Freude daran garantiert. Die Old-School-Fraktion macht aber bitte einen mindestens halbweiten Bogen darum.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Sturz
- 2. Kain
- 3. Komm Abel lass uns aufs Feld gehen
- 4. Prometheus I – Briefe eines sterbenden Kosmos
- 5. Prometheus II – Uranos Zorn
- 6. Prometheus III – Plagen
- 7. Vater(s)land
- 8. Non Serviam
- 9. Warfarin
- Bass - Sven G.
- Gesang - Stephan L., Sven G.
- Gitarre - Marcel W., Philipp T., Stephan L.
- Keys - Stephan L.
- Schlagzeug - Martin T.
- Sade Et Masoch (2007) - 7/15 Punkten
- Jahreszeiten (2009) - 11/15 Punkten
- Judasmesse (2023) - 11/15 Punkten
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