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Jethro Tull: RökFlöte (Review)
Artist: | Jethro Tull |
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Album: | RökFlöte |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 48:15 | |
Erschienen: | 14.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Ian Anderson hat einen kreativen Lauf: Der ehrenvolle ergraute JETHRO TULL-Frontmann reicht kaum ein Jahr nach dem letzten Bandalbum "The Zealot Gene" eine weitere LP mit anspruchsvollem inhaltlichen Konzept ein und überbietet das vorige Werk damit sogar. Unter dem eigenwilligen Titel "RökFlöte" (eine Verschmelzung der Götterdämmerung "Ragnarök" mit der Querflöte als Hauptinstrument des Bandleaders) haben die englischen Progressive Rock-Urgesteine ein Dutzend drei bis fünf Minuten dauernder Lieder zusammengestellt, die vordergründig unkompliziert wirken.
Der Teufel oder Schalk - Loki im fast Shanty-artigen ´Trickster (And The Mistletoe)´ mit Akkordeonspiel von Keyboarder und Geheimwaffe John O’Hara - steckt aber wie zu erwarten im Detail: Das Quartett umhüllt komplexe Lyrics mit seinem typischen Stil, wobei Andersons typischer Sprechgesang verhehlt, dass er sich beim Schreiben strikt an antike Versmaße hielt, um der thematischen Materie gerecht zu werden: Der Bandkopf setzt sich mit dem polytheistischen Glauben der nordeuropäischen Heiden auseinander, was konkret heißt, dass nordische Mythologie angesagt ist, freilich aber ganz anders als etwa im von Wikingern im Schlachtengetümmel wimmelnden Metal-Bereich.
Das längere Intro ´Voluspo´ - Anderson berief sich für "RökFlöte" auf den Codex Regius der Snorra-Edda, die am besten erhaltene Fassung dieser Sammlung nordischer Mythen - gibt mit tänzerischem musikalischen Fundament aus zarten Gitarren, dominanter Flöte und etwas Synthesizer den Weg vor, in dessen Verlauf das unterschwellig treibende ´Allfather´ mit meisterhaften Querflöten-Trillern, das atmosphärische, immer wieder stockende ´The Feathered Consort´ und ´Hammer On Hammer´ mit einer verschleierten Spitze gegen Wladimir Putin hervorstechen.
Akzente setzen weiterhin das passend zum Titel kraftvolle ´Wolf Unchained´ mit zweistimmigen Gitarrenleads und Kirchenorgel, die Ballade ´Cornucopia´ sowie die stampfende Single ´The Navigators´.
FAZIT: Anderson und JETHRO TULL klingen auf "RökFlöte" frisch und knackig, wie es manche jüngere Bands nicht schaffen, sind eingängig wie lange nicht und haben demnach auch nach über 50 Jahren nichts von ihrer Relevanz verloren - Hut ab!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Voluspo 03:42
- 2. Ginnungagap 03:48
- 3. Allfather 02:44
- 4. The Feathered Consort 03:37
- 5. Hammer On Hammer 03:09
- 6. Wolf Unchained 04:58
- 7. The Perfect One 03:49
- 8. Trickster (And The
- Mistletoe) 03:00
- 9. Cornucopia 03:51
- 10. The Navigators 04:26
- 11. Guardian's Watch 03:28
- 12. Ithavoll 03:53
- Bass - David Goodier
- Gesang - Ian Anderson
- Gitarre - Joe Parrish-James, Ian Anderson
- Keys - Ian Anderson, John O´Hara
- Schlagzeug - Scott Hammond
- Sonstige - Ian Anderson (Flöte)
- Live At Madison Square Garden (2009)
- 50 for 50 (2018)
- The Zealot Gene (2022) - 11/15 Punkten
- RökFlöte (2023) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 15.04.2023 |
Wenn ich mir das Cover von "The Zealot Gene" anschaue, dann bringt mich "Der ehrenvolle ergraute JETHRO TULL-Frontmann" lauthals zum Lachen. Danke, damit ist das Wochenende gerettet |