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Poolblood: Mole (Review)

Artist:

Poolblood

Poolblood: Mole
Album:

Mole

Medium: CD/Download/LP farbig
Stil:

Alternative, Psyche, Schräger Pop

Label: Next Door Records
Spieldauer: 26:38
Erschienen: 13.01.2023
Website: [Link]

Hinter dem Pseudonym POOLBLOOD (Schwimmbeckenblut? Ääähhh!?) verbirgt sich nicht etwa eine Band, sondern die Musikerin MARYAM SAID aus Toronto. Und die hat mit einer Vielzahl von Gastmusikern mit „Mole“ ein extrem schräges Album aufgenommen, das genauso seltsam, laienhaft (und nur schwer zugänglich) erscheint wie das dazugehörige Cover.

Eigentlich wuchs Frau Said in einem streng religiösen Haushalt auf, der mit moderner, populärer Musik eher auf Kriegsfuß stand (Und genau darum sollte man schon vorsichtig sein, wenn irgendwelche Prediger um die Ecke kommen und ihre Kreuze höchstens im mittelalterlichen Rhythmus schlagen!): Doch es gab ja schließlich auch einen YUSUF ISLAM, der vor seiner Bekehrung zum Islam, die Musikwelt als CAT STEVENS begeisterte, und genau der entzündete wohl auch den Said-Pop-Funken.
Doch all das, was man auf dem Tonträger „Mole“ hört, der als LP auf schönem blauen Vinyl daherkommt, hat wirklich nicht viel mit dem begnadeten Yusuf-Stevens zu tun, sondern ist nur eine seltsame Platte geworden, auf der eine nicht wirklich beeindruckende Sängerin, die nur selten wirklich die Töne hält oder trifft, ihre Weisheiten zu romantischen und platonischen Liebesbeziehungen zum besten gibt und bei dieser Stimme für (je)den Hörer zur echten Herausforderung wird.

Hinzu kommen bei den nur 9 kurzen Songs die Unmenge an beteiligten Musikern, von denen so einige an ihrem Instrument doch noch ein wenig mehr Erfahrung sammeln sollten, denn nicht jeder, der gut Blasen kann, sollte unbedingt auch Hörner und Flöten spielen und richtig gute Gitarristen werden nicht geboren, sondern leben davon, dass sie auch ordentlich üben.
So erscheint das Album wie eine Klangreise, bei der jeder irgendwie in eine andere Richtung fährt, während M. Said zwar die singende Reiseleiterin gibt, ihr aber keiner wirklich richtig zuhört und sich mit auf die von ihr gewählte Reise begibt, die man im besten Falle als psychedelisches Wechselbad der schrägen Pop-Töne bezeichnen darf, in der Frau Said dann selbstkritisch in zu später Erkenntnis zur akustischen Gitarre und einem klimpernden Piano feststellt: „I'm sorry I was a bitch to you...“

Ja, vielleicht hat sie in ihrer Beziehung einfach zu viel gesungen.
Oder wie die Musikerin selber feststellt: „Ich wollte all die unbequemen Momente in all meinen Beziehung einfangen, über das Unbehagen schreiben und es nicht sensibilisieren.“
Bei dieser unsensiblen Musik gelingt das tatsächlich perfekt. Alles, was da so schief gelaufen ist, klingt musikalisch ebenso schief. Und weckt wiederum beim Hörer echtes Unbehagen.

Doch das ist nicht alles, was man an nicht wirklich Gutem (So verzweifelt man auch danach sucht!) zu dem Album sagen kann.
Denn nach wie vor gilt der Grundsatz, dass Musiker, welche im wieder erstarkten und immer größerer Beliebtheit erfreuenden Vinyl-Zeitalter mit einer LP aufwarten, die nicht EP, aber auch nicht Longplayer ist, sich doch bitte in derzeit immer knapper werdenden Rohstoff-Zeiten das 12“er-LP-Format nicht nur mit deutlich unter einer halben Stunde Musik füllen sollten. Wobei das im Falle von POOLBLOOD dann doch eine Erleichterung ist. Einfach etwas warten, bis es reicht, damit auch der Käufer und Hörer der LP nicht schon nach 12 Minuten an seinen Plattenspieler laufen muss, um die Seite zu wechseln. Denn die Musik hinter „Mole“ von POOLBLOOD beeindruckt mit diesem laienhaften Flair zwar nicht sonderlich, doch kaum hat man sich auf all die Schrägheit eingelassen, schon endet sie wieder…
...Wirklich böse ist man darüber aber nicht.

FAZIT: Auch wenn der Song „twinkie“ des Album-Debüts „Mole“ von POOLBLOOD – das musikalische (nennen wir's mal) Pop-Psyche-Projekt von MARYAM SAID aus Toronto es bis auf den aktuellen CD-Sampler im 'Rolling Stone', der ihre Musik als „ätherischen Bedroom-Pop mit bittersüßem Psychedelic Rock“ (Auf sowas muss man erstmal kommen!) bezeichnet, geschafft hat, ändert das nichts an der Tatsache, dass dieses Album ein schräger, wenig verdaulicher, liebesweinerlicher, noch nichtmal halbstündiger Musikerguss ohne Biss und Konzept geworden ist, der noch dazu bei einigen der beteiligten Musiker über das Prädikat 'Laienhaft' nicht hinausgeht. Gleiches gilt für Frau Said, die trotz dem Projektnamen völlig blutleer wirkt. Das beste an „Mole“ ist das blaue Vinyl. Schön anzuschauen, weniger schön anzuhören.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1697x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
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  • <3 (1:31)
  • wfy (3:47)
  • shabby (2:45)
  • twinkie (2:45)
  • voyager (2:52)
  • Seite B (12:58):
  • null (3:10)
  • beam (1:53)
  • sorry (3:30)
  • my little room (4:25)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Mole (2023) - 4/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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